piwik no script img

das portraitFußballerinElla Masaröffnet ihr Portemonnaie

Spendet ein Prozent ihres Gehalts: Ella Masar Foto: Eibner/Imago

Das Gehalt von Fußballerinnen ist im Vergleich zu dem von männlichen Profis mickrig. Ella Masar gibt trotzdem etwas davon ab. Die Fußballspielerin vom Deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg spendet ab sofort dauerhaft ein Prozent ihres Gehaltes. Sie ist Teil der Organisation „Common Goal“, einem Zusammenschluss von rund 80 Fußballer*innen, die mit ihrem Geld etwas Sinnvolles tun wollen. „Fußball hat mir viel gegeben. Ich möchte etwas zurück geben“, sagt die 33-Jährige.

Auch Bayern-Profi Mats Hummels oder Dennis Aogo vom VfB Stuttgart sind dabei. Allerdings ist die Liste der Bundesligaspieler*innen ansonsten recht kurz. Für Masar, die neben ihrer sportlichen Karriere auch Keyboard und Gitarre in einer Band spielt, war es „eine einfache Entscheidung“, sagt sie. Common Goal unterstützt weltweit Fußballprojekte. Es gehe darum, Menschen, die in schwierigen Verhältnissen lebten, eine Perspektive zu bieten und ein Gefühl von Gemeinschaft zu entwickeln, sagt Masar.

Die Stürmerin hat von der Organisation über einen prominenten Bekannten von ihr, dem spanischen Fußballspieler Juan Mata, von dem Projekt erfahren. Er war es auch, der die Organisation im August 2017 ins Leben gerufen hat. Durch ihre Karriere sei sie viel herum gereist und habe einen anderen Blick auf die Dinge, einen Blick für das große Ganze bekommen. „Wir haben eine Vorbildfunktion“, sagt Masar über sich und ihre Kolleg*innen.

Und obwohl die Männer in der Fußball-Bundesliga so viel mehr verdienen, will sie nicht kritisieren, wenn Spieler nicht einen Teil des Gehalts spenden. Das sei die Entscheidung jedes Einzelnen.

Von der Sache ist sie überzeugt: Fußballprojekte, etwa in indischen Slums, könnten gerade für Frauen einen großen Unterschied machen. Es gebe viele Frauen auf der Welt, die keine Perspektive in ihrem Leben hätten. Sie wolle ihnen zeigen: „Du kannst in die Schule gehen, du kannst Fußball spielen.“ Das koste nur ein Prozent ihres Gehalts. Lukas Ziegler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen