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Bahn warnt vor „Bettlergruppen“

Am Hauptbahnhof informiert eine Durchsage über „Bettler“, die sich als Zeitungsverkäufer ausgeben

„Wir bedauern, dass Missbrauch mit einer Obdachlosen­zeitung getrieben wird“

Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn warnt vor „aggressiven Bettelgruppen“ am Hamburger Hauptbahnhof. „Derzeit häufen sich die Kundenbeschwerden. Aus diesem Grunde haben wir zurzeit verstärkt Kundenhinweise per Lautsprecher und reagieren mit zivilen Streifen von DB Sicherheit“, sagte eine Bahnsprecherin am Mittwoch in Hamburg. Zuvor hatte das Hamburger Abendblatt berichtet.

Die Ansagen seien bundesweit standardisiert und würden im Bedarfsfall eingesetzt. Generell sei das Musizieren und Betteln in Bahnhöfen verboten.

Der Ansagetext lautet: „Bitte beachten Sie! Im Bahnhof sind zurzeit aggressive organisierte Bettelgruppen als Zeitungsverkäufer unterwegs. Wir empfehlen Ihnen, besonders aufmerksam zu sein.“

In vielen Fällen belästigten angebliche Hinz&Kunzt-Verkäufer die Reisenden. „Wir ­bedauern, dass hier offensichtlich Missbrauch mit einer Obdachlosenzeitung getrieben wird“, sagte die Sprecherin. ­Dafür habe man kein Verständnis.

Bei dem Straßenmagazin ist das Problem bekannt. „Wir bekommen täglich Beschwerden von Menschen, die Geld für eine Ausgabe gezahlt haben, diese dann aber nicht ­erhalten“, sagte Sprecher Stephan Karrenbauer dem Abendblatt.

Am Hauptbahnhof gebe es eine Gruppe von Menschen, die sich eine Ausgabe besorgen und dann das positive Image des Straßenmagazins ausnutzten, um zu betteln. Seit 2014 die Grenzen zu Rumänien und Bulgarien geöffnet wurden, kämen immer mehr Osteuropäer nach Hamburg. Viele von ihnen landeten auf der Straße. (dpa)

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