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Mindestens fünf volle Monate

Stillen ist gesund für Babys und Mütter. Trotzdem ist die Stillquote in Deutschland immer noch zu niedrig

Wer sein Kind in den ersten Monaten stillt, versorgt es mit nahezu allen relevanten Nährstoffen, Flüssigkeit und zusätzlichen Substanzen, die die Entwicklung des Immunsystems stärken. Muttermilch ist reich an Vitaminen und Abwehrstoffen, schützt vor Allergien, Ekzemen und Asthma und fördert zudem die Motorik des Babys.

Aber auch die Mütter haben gesundheitliche Vorteile vom Stillen: Es verringert das Risiko, dass sie an einer postpartalen Depression erkranken. Generell tut das Stillen den Müttern gut, weil es ihre Psyche stärkt – wenn es denn von Anfang an gut klappt. Und nicht ganz unwichtig für das Wohlbefinden ist, dass Stillende nach der Geburt wieder schneller ihre Babypfunde verlieren, weil das Stillen zusätzliche Kalorien verbraucht.

Langfristig scheint sich die Muttermilch sogar positiv auf den Geldbeutel der Gestillten auszuwirken – zumindest laut einer britischen Studie aus dem Vorjahr, bei der Daten von etwa 9.000 Probanden ausgewertet wurden. Demnach hatten 50-Jährige, die als Baby gestillt worden waren, ein 10 Prozent höheres Haushaltseinkommen und schnitten auch bei Gedächtnistests besser ab. Eine stichhaltige Erklärung für den Befund lieferten die Forscher allerdings nicht.

Laut offizieller Empfehlungen der Nationalen Stillkommission aus dem Jahr 2004 sollte mindestens bis zu Beginn des fünften Monats ausschließlich gestillt werden. Beikost sollte frühestens zu diesem Zeitpunkt zusätzlich gefüttert werden, spätestens zu Beginn des siebten Monats.

Diese Werte werden trotz positiver Tendenz in Deutschland noch nicht erreicht: Nach der KIGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurden in den in den Geburtsjahrgängen 2012 bis 2016 40 Prozent aller Säuglinge in Deutschland immerhin in den ersten vier Lebensmonaten ausschließlich gestillt.

Wie die Zahl der gestillten Kinder ganz einfach erhöht werden kann, wurde unlängst im Journal for Obstetric, Gynecologic and Neonatal Nursing ausgeführt. Demnach sollten Frischgeborene nicht gleich gebadet werden, wie es früher üblich war. Stattdessen sollte das Baby zunächst bei der Mutter verbleiben, deren Geruch ihm vertraut ist, – und nicht früher als zwölf Stunden nach der Geburt gebadet werden. (os)

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