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die drei fragezeichen„Homo-sexualität ist keine Krankheit“

Foto: dpa

Jens Spahn38, ist seit 2018 Bundesgesundheitsminister. Für die CDU sitzt er seit 2002 im Bundestag.

1 taz am wochenende: Herr Spahn, es gibt radikale ChristInnen, die Homosexualität heilen wollen. AktivistInnen fordern, solche Konversionstherapien zu verbieten. Wann handeln Sie?

Jens Spahn: Homosexualität ist keine Krankheit und deswegen ist sie auch nicht therapiebedürftig. Deswegen bin ich für ein Verbot der Konversionstherapie. Ich halte nichts von diesen Therapien, schon wegen meines eigenen Schwulseins. Ich sage immer, der liebe Gott wird sich was dabei gedacht haben. Jetzt geht es um die praktische Umsetzung. Ich werde das Gespräch mit der zuständigen Justizministerin Katarina Barley suchen. Das Gesetz muss klar genug sein, damit es Wirkung entfaltet.

2 Sollten Konversionstherapien als Ordnungswidrigkeit bestraft werden?

Mir ist die Ordnungswidrigkeit eine Nummer zu klein. Das Berufsrecht sollte regeln, dass es Konsequenzen für die Ausübung des Berufs hat, wenn jemand diese Therapien anbietet. Im Sozialrecht sollte erklärt werden, dass es keine Vergütung für diese Angebote geben darf. Für das Strafrecht ist noch fraglich, welches Strafmaß angemessen ist. Die Grünen wollten damals eine Geldbuße in Höhe von 500 Euro. Das finde ich nicht übermäßig abschreckend.

3 Wie könnte ein Verbot aussehen?

Wir wollen dazu eine Schnellstudie bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Auftrag geben. Dabei soll zusammengetragen werden, was in anderen Ländern rechtlich passiert ist, zum Beispiel in Malta, New York und Australien. Auf dieser Grundlage werden wir dann entscheiden, was wir in Deutschland umsetzen können. Dazu müssen wir aber noch Kollegen der anderen Ressorts überzeugen.

Interview: Markus Kowalski

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