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Politischer Hintergrund wird geprüft

Im Osten Berlins wird an einer Bahnstrecke eine beschädigte Oberleitung entdeckt. Die Polizei findet in der Nähe eine IS-Flagge

An einer Bahntrasse in Karlshorst hat die Polizei nach einem Schaden an einer Oberleitung eine IS-Flagge sowie Schriftstücke in arabischer Sprache sichergestellt. Ob die Gegenstände mit der beschädigten Leitung in Zusammenhang stehen, war am Mittwoch noch offen. Die Ermittlungen liefen weiter, sagte eine Polizeisprecherin. Der Staatsschutz prüfe einen politischen Hintergrund. Es bestehe der Verdacht eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Auf der Bahnstrecke fahren Regional- und EC-Züge.

Die Polizei prüft auch, ob ein Bezug zu einem Eingriff in den Bahnverkehr im Oktober auf einer Strecke zwischen Nürnberg und München besteht. Über die ICE-Trasse war bei Allersberg ein Stahlseil gespannt worden. Ein Zug wurde beschädigt, verletzt wurde niemand. In der Nähe des Tatorts war damals ein farbiges Drohschreiben mit mehreren Schwarz-Weiß-Kopien in arabischer Sprache entdeckt worden. Einen Bezug der Tat zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) halten die Ermittler in dem Fall aber für sehr unwahrscheinlich.

In Berlin waren am Sonntag zwischen den S-Bahn-Stationen Karlshorst und Wuhlheide ein gerissenes Halteseil und ein beschädigtes Versorgungskabel entdeckt worden. Nach dem mutmaßlichen Eingriff in den Bahnverkehr hatten Polizisten am Dienstagmorgen die Gegend an der Trasse Richtung Frankfurt (Oder) erneut untersucht. Laut Polizei wurden neue Spuren gesucht und gesichert.

Bereits am Sonntag war nach der Entdeckung der Schäden die Strecke der S-Bahn-Linie 3 zwischen Ostbahnhof und Köpenick unterbrochen. Betroffen davon waren auch die Besucher des Union-Weihnachtssingens im Stadion An der Alten Försterei.

B.Z. und Bild hatten online berichtet, dass in der Nähe der beschädigten Oberleitung etwa 60 Flugblätter mit arabischen Schriftzeichen und eine IS-Flagge entdeckt worden waren. Auch ein Wurfanker soll demnach gefunden worden sein. (dpa)

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