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Andreas Zumach ist UN-Korrespondent der taz und Buchautor. Regelmäßig hält er auch Vorträge. Vorige Woche etwa war er in Karlsruhe von der Evangelischen Erwachsenenbildung eingeladen. Das Thema „Israel – seine wahren und falschen Freunde“.

Dabei wollte Zumach unter anderem darstellen, wie Kritik an der „völkerrechtswidrigen Besatzungspolitik Israels“ als „antisemitisch“ und „antiisraelisch“ diffamiert wird.

Wie zum Beweis von Zumachs These protestierte eine Vertreterin der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe gegen die Veranstaltung mit dem taz-Autor. Unter anderem sei Zumach schon bei einer früheren Veranstaltung in Karlsruhe mit „israelfeindlichen“ Äußerungen aufgefallen.

Darauf sagte der evangelische Dekan Thomas Schalla die Veranstaltung ab, „im Interesse des hier gewachsenen nahen Miteinanders im christlich-jüdischen Dialog“. Mit Zumach hat der Dekan zuvor nicht gesprochen. Zumach war schockiert. „In 45 Jahren ist noch nie ein Vortrag von mir der Zensur zum Opfer gefallen“, sagte er.

Der taz-Korrespondent verlangte telefonisch von der Vertreterin der jüdischen Gemeinde Belege für ihre Vorwürfe gegen ihn. Daraufhin widerrief die Gemeinde alle über Zumach gemachten Aussagen. Der evangelische Dekan blieb dennoch bei seiner Absage der Veranstaltung.

Andreas Zumach hielt seinen Vortrag dann am vorgesehenen Tag in Karlsruhe dennoch und sogar zwei Mal: vormittags im Internationalen Bildungszentrum und abends in der evangelischen Paulusgemeinde. (taz)

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