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Wettkampf der Nervenstärke

Bei der Schach-WM setzt Titelverteidiger Carlsen im finalen Duell auf seine Qualitäten als Schnelldenker

Wer ist der beste Schachspieler der Welt? Die Antwort darauf liefert das letzte Duell der Schach-WM in London zwischen dem amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen und seinem Herausforderer Fabiano Caruana. Nachdem die zwölf regulären Partien mit klassischer Bedenkzeit alle Remis endeten, entscheidet an diesem Mittwoch der Tiebreak darüber, wer den Titel tragen darf.

Diese Verlängerung bei der WM, die eine Entscheidung erzwingen soll, besteht aus mehreren Schritten. Zuerst werden vier Schnellschachpartien gespielt. Dabei hat jeder Spieler eine Bedenkzeit von 25 Minuten, plus 10 Sekunden Zeitgutschrift pro Zug. Falls danach immer noch kein Sieger feststeht, folgen fünf Blitz-Mini-Matches à zwei Partien, mit fünf Minuten Bedenkzeit pro Spieler und drei Sekunden Zeitgutschrift pro Zug. Falls nach keinem der Mini-Matches ein Sieger feststeht, folgt dann eine finale sogenannte Armageddon-Partie. Hier hat Weiß fünf Minuten Bedenkzeit und Schwarz nur vier Minuten plus jeweils drei Sekunden Zeitgutschrift ab dem Zug 61. Weiß muss die Partie gewinnen, Schwarz reicht dann ein Remis. Kurzum: Es kann ein langer Nervenkrieg werden.

Natürlich kam nach der zwölften Partie die Frage auf, warum Carlsen nicht sofort die Entscheidung gesucht hat. Seine selbstbewusste Antwort: „Ich denke, dass ich sehr gute Chancen habe, den Tiebreak zu gewinnen. Der Weltmeister sieht sich im Schnell- und Blitzschach als klaren Favoriten. Schon 2016 verteidigte er seinen Titel gegen den Russen Sergej Karjakin im Tiebreak erfolgreich mit 3:1. (dpa)

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