AfDler verschickte rechte Whatsapp-Chats: Hitler-Deko und Hakenkreuze

Ein AfD-Bundestagsabgeordneter soll mehrmals Hitler-Bilder und Nazi-Symbole verschickt haben. Er selbst bestreitet das mit unterschiedlichen Begründungen.

AfD-Abgeordneter Stefan Keuter spricht im Bundestag

AfD-Politiker Stefan Keuter Foto: dpa

HAMBURG afp | Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stefan Keuter soll nach Informationen des Stern und des Recherchebüros „Correctiv“ 2017 und 2018 über WhatsApp zahlreiche Bilder mit Bezug zum Nationalsozialismus verschickt haben.

Wie das Magazin und das Recherchezentrum am Dienstag berichteten, soll Keuter zu Halloween 2017 über WhatsApp ein Foto verschickt haben, das Adolf Hitler mit erhobenem Arm zeigt. „Hallo Wien!“ ist den Angaben von Stern und Correctiv zufolge auf dem Bild zu lesen. Der Kommentar darunter, der nach Distanzierung klingen solle: „Das habe ich geschickt bekommen. Ist das nicht fürchterlich?“

Keuter habe später aber auch das Bild einer Teelicht-Pyramide mit Hitler-Figur verschickt, mit der Unterschrift: „Erste Weihnachtsdeko steht.“ Er teilte laut Stern und Correctiv zudem das Bild einer Duschkabine mit gekacheltem Hakenkreuz. Dieses Bild sei mit dem Kommentar versehen gewesen: „Habe bei meinem Fliesenleger einen dezenten Braunton bestellt, da hat er mich wohl missverstanden.“

Keuter soll den Angaben zufolge außerdem das Foto eines Jungen verschickt haben, der einer fast nackten Frau den Rücken kehrt und gebannt auf den Fernseher schaut, wo Hitler zu sehen ist. Auch soll er Bilder von einem Neonazi versandt haben, der ein szenetypisches T-Shirt mit dem Rückenaufdruck „muss auch DOLF sagen“ trägt.

Unter einem weiteren Bild, das einen Stahlhelmsoldaten am Maschinengewehr zeige, steht dem Bericht zufolge: „Das schnellste deutsche Asylverfahren, lehnt bis zu 1.400 Anträge in der Minute ab!“

Keuter habe auf Nachfragen von Stern und „Correctiv“ am vergangenen Freitag geantwortet: „Das Versenden des von Ihnen erwähnten Bildmaterials ist mir nicht erinnerlich und liegt mir fremd.“ Am vergangenen Samstag habe er geschrieben, er gehe davon aus, „dass hier kein authentisches Material vorliegt“.

Am Sonntag hätten ihm Stern und „Correctiv“ dann sieben der von ihm verschickten Bilder vorgelegt. Daraufhin habe sich der Bundestagsabgeordnete aus Essen anders geäußert. Er schrieb demnach, er habe die Bilder einem inzwischen entlassenen Mitarbeiter geschickt. Jener Mitarbeiter habe für ihn das politische Spektrum von links bis rechts beobachtet.

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