: Briefbomben: Spur führt nach Florida
Auf der Suche nach dem Absender der in den USA versandten Sprengsätze ist am Freitag eine Person festgenommen worden. Zuvor waren zwei weitere verdächtige Pakete aufgetaucht
Nach der Serie von Briefbomben an prominente Kritiker von US-Präsident Donald Trump hat es dem Justizministerium zufolge eine erste Festnahme gegeben. In Miami sei ein Mann in Verbindung mit dem Fall festgesetzt worden, teilte eine Ministeriumssprecherin am Freitag mit. Genaueres war zunächst nicht bekannt. Unterdessen tauchten zwei weitere verdächtige Pakete auf. Eines war an Ex-CIA-Chef James Clapper adressiert. „Das ist definitiv Inlandsterrorismus“, sagte Clapper auf CNN. Ein weiteres war an den Senator Cory Booker von den oppositionellen Demokraten gerichtet. Die Sendung sei in Florida entdeckt worden und sehe ähnlich aus wie die vorherigen verdächtigen Briefe.
Damit sind nun inzwischen zwölf der potenziell gefährlichen Sendungen entdeckt worden. Die vorherigen mutmaßlichen Sprengsätze waren unter anderen an den früheren Präsidenten Barack Obama, an Ex-Vizepräsident Joe Biden, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, den CNN-Experten und früheren Geheimdienstchef John Brennan und Hollywoodstar Robert De Niro gerichtet.
Verletzt wurde durch die Sendungen bisher niemand, und es ist auch unklar, ob die Apparaturen tatsächlich funktionsfähig waren. Aber die Nerven liegen blank. So sorgten am Donnerstag zwei herrenlose Päckchen im Time Warner Center in New York für Aufregung, wo am Tag zuvor das CNN-Büro geräumt worden war. Die Polizei schickte ein Entschärfungskommando, gab später aber Entwarnung.
Die Polizei hatte am Donnerstagabend ein Kommando zur Bombenentschärfung in ein Postverteilzentrum nahe Miami im US-Bundesstaat Florida entsandt. Medienberichten zufolge sollen mehrere der verdächtigen Sendungen in Florida abgeschickt worden sein. Die Festnahme scheint damit im Zusammenhang zu stehen. Ein Bekennerschreiben gibt es nicht. (ap, afp, rtr)
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