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taz🐾sachenCiao, Piazza allo Filterkaffee!

Gilt manchem das Blut der Adligen immer noch als blau, so steht fest: Das des Zeitungsmacherproletariats ist schwarz. Tag und Tempo einer Nachrichtenredaktion lassen sich nur mit fortlaufender Koffeinzufuhr durchhalten, und da die in­travenöse Verabreichung von Kaffee noch keine Marktreife erreicht hat, ist auch in der taz die Kaffeemaschine das wahre Herz des Hauses.

Dessen Schlag beginnt morgens mit dem leisen Bollern der Schubladen mit den weißen Porzellanbechern. Da diese direkt unter der Maschine liegen, teilt sich hier die Belegschaft in Softies („Darf ich mal kurz an die Tassen?“) und Rowdys (durch mehr oder minder sanfte Schubbewegung darauf aufmerksam machen, dass man im Weg steht). Diese Dichotomie setzt sich fort beim Thema Nachschub: Es gibt diejenigen, die brav frischen Kaffee für alle aufsetzen (2 Löffel, 1 Kanne Wasser), und andere, die nölend in Richtung Teekessel abdrehen, finden sie alle vier Kaffeekannen leer vor. Das Monstrum mit dem klangvollen Namen Bravilor Bonamat – hieß so nicht einer der Ritter der Tafelrunde? – legt aber nicht nur Motivationsgefälle bloß. Es ist der Ort, an dem man einerseits immer dieselben (weil selber Biorhythmus in Sachen Koffeinbedürfnis) und doch immer andere trifft; eine Art Piazza, nur dass man hier keinen überteuerten Doppio trinkt, sondern ehrlichen, brühheißen, magengeschwürverdächtigen Filterkaffee.

Im neuen taz-Haus wird es nicht mehr eine, sondern viele separate Kaffeeküchen geben. Genossen im Geiste bleiben wir hoffentlich trotzdem. joro

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