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Offene Stellen unbesetzt

Der Bundesrat fordert bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen

Die personelle Situation in der Krankenpflege ist dramatisch. Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, auch „Sofortprogramm Pflege“ genannt, will die Bundesregierung das ändern. Ab 2019 sollen in stationären Einrichtungen 13.000 Fachkräfte neu eingestellt werden können.

Dass die Lage in der Geburtshilfe kaum besser ist, darauf weist der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) schon seit Jahren hin. Nun kommt durch das geplante Gesetz Bewegung in die Debatte, und auch die Bundesländer pochen auf Verbesserungen in der Geburtshilfe: In einer Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Bundesregierung forderten sie vor einer Woche, das Sofortprogramm auszuweiten und die Refinanzierung von Hebammenstellen zu verbessern.

Hintergrund ist die prekäre Versorgung mit Hebammen: Jedes zweite Krankenhaus habe bei steigenden Geburtenzahlen Schwierigkeiten, offene Stellen in diesem Bereich zu besetzen, warnte der Bundesrat. Laut DHV betreuen Hebammen in Deutschland doppelt bis dreifach so viele Frauen unter der Geburt wie in anderen europäischen Ländern. Es gebe aber nicht nur zu wenige Planstellen für Hebammen in den Kreißsälen. Dazu komme noch, dass lediglich 20 Prozent der Hebammen heute noch in Vollzeit arbeiten. Dies alles führe zu einer sehr hohen Arbeitsbelastung und zu einem Rückzug von Hebammen aus der Geburtshilfe, eine schlechtere Versorgung für Mutter und Kind seien die Folge.

Der DHV begrüßt darum den Beschluss des Bundesrats. „In den Kreißsälen in Deutschland gibt es zu wenige Hebammen. Sie arbeiten dort mittlerweile bis zur Erschöpfung“, betont die DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer.

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