piwik no script img

Globaler Blick

Klima, Migration und Entwicklungszusammenarbeit: Misereor fordert klare politische Zielsetzungen

Flüchtlingen und Migranten solle weiterhin mit Menschlichkeit und Solidarität begegnet werden. Dazu ruft Pirmin Spiegel auf. Darüber hinaus kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Werks für Entwicklungszusammenarbeit Misereor die Klimapolitik der Bundesregierung als unzureichend: Er vermisse bei der Bundesregierung „Kraft, Willen und Visionen, um die Zukunft und ein würdevolles Dasein für die nachfolgenden Generationen zu sichern“.

Entwicklungszusammenarbeit werde außerdem immer häufiger in einen direkten, eindimensionalen Zusammenhang mit Themenfeldern wie Bekämpfung von Fluchtursachen, Migrationssteuerung oder vernetzter Sicherheit gestellt, kritisiert Spiegel: „Ich befürchte, dass Entwicklungszusammenarbeit für die genannten Zwecke politisch instrumentalisiert wird.“ Es dürfe nicht als zentrale Aufgabe von Entwicklungszusammenarbeit betrachtet werden, dafür zu sorgen, dass weniger Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland kommen. „Es darf auch nicht sein, dass Flüchtlinge prioritär als größte Gefahr für unsere eigene Sicherheit dargestellt werden.“

Spiegel fordert eine gerechtere Gestaltung der Globalisierung. Das bedeute, „über Handels- und Wirtschaftspolitik zu sprechen, über Ressourcenausbeutung und Klimawandel, über Gerechtigkeit entlang der Lieferkette von Produkten“.

Einschließlich der Gelder aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung standen Misereor 2017 rund 214 Millionen Euro für seine Arbeit in rund 90 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Lateinamerikas und der Karibik, Asiens und Ozeaniens zur Verfügung. Aufwendungen für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung beliefen sich auf 5,9 Prozent am Gesamtetat. Misereor fördert aktuell knapp 2.800 Projekte von rund 1.800 Partnerorganisationen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen