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  • 27.8.2018

Was fehlt …

… Akzeptanz für Homosexualität

Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, Kinder mit gleichgeschlechtlichen Neigungen zum Psychiater zu schicken. Auf die Frage eines Journalisten, was er Eltern eines möglicherweise homosexuellen Kindes sagen würde, antwortete das Oberhaupt der katholischen Kirche, er würde ihnen raten, „zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben“. Gerade in der Kindheit könne die Psychiatrie viel erreichen, fügte der argentinische Papst hinzu. 20 Jahre später sehe es anders aus. „Ich würde nie sagen, dass Schweigen ein Gegenmittel ist. Seinen Sohn oder seine Tochter mit homosexuellen Tendenzen zu ignorieren, ist ein Mangel an Väterlichkeit oder Mütterlichkeit. Denn ein Sohn und eine Tocher haben ein Recht auf Familie und darauf, nicht aus dieser Familie gejagt zu werden.“ Dem Papst fehlt es offenbar an Akzeptanz für gleichgeschlechtliches Leben und Lieben. Für ihn und seine AnhängerInnen muss deshalb festgehalten werden, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Homosexualität ist keine Krankheit und kann deshalb auch nicht therapiert werden. Mit einer solchen Aussage stärkt Franziskus all jene, die homo- und bisexuellen Jugendlichen menschenverachtende „Konversionstherapien“ aufdrängen wollen, die massive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit dieser Menschen haben können. 2013 sah das noch anders aus. „Wer bin ich, zu verurteilen?“, fragte der Papst damals zum Thema. Die Aussage schlug hohe Wellen und gab katholischen LGBT-Personen Hoffnung, Akzeptanz in der katholischen Kirche zu finden. Mit seinem neuen Statement, das zwar nett verpackt, aber dennoch homofeindlich ist, zerstört er diese Hoffnung. (afp/fsch)