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Lieber nur 1 Schlückchen

Wenn am Freitag das „Internationale Bierfestival“ an der Karl-Marx-Allee beginnt, fließt Gegorenes von 350 Brauereien in 90 Ländern aus den Zapfhähnen und Flaschenhälsen. Bei Temperaturen über 30 Grad mahnen MedizinerInnen aber zu großer Vorsicht.

„Alkohol geht bei Hitze schneller ins Blut und kommt auch schneller im Gehirn an“, sagt Peter Sefrin, Notfallmediziner und Bundesarzt beim Deutschen Roten Kreuz. Je hochprozentiger ein Getränk, desto heftiger die Wirkung. Die Konzentration lasse nach, Euphorie mache sich breit. „Eine typische Folge ist eine gestörte Selbstwahrnehmung. Das führt oft zu Selbstüberschätzung und Überheblichkeit – Menschen machen Dinge, die sie sonst nie tun würden.“

„Wir wollen den Menschen nicht die Lust auf ein erfrischendes Bier nehmen“, betont Hannes Dietrich vom Serviceteam der Kaufmännische Krankenkasse. Aber wer bei den aktuellen Temperaturen viel Alkohol zu sich nehme, riskiere Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit. Dietrich empfiehlt gegen großen Durst alkoholfreies Bier.

Auch wenn es von der Karl-Marx-Allee ein gutes Stück bis zum nächsten Seeufer ist – Mediziner Sefrin, der lange Erfahrung als Notarzt hat, weist auch auf die Gefahren spontaner Bäder nach Alkoholgenuss hin: „Das kann in heißen Sommern fatal sein.“ Die Differenz zwischen der Körpertemperatur von 37 Grad und einer Gewässertemperatur von rund 24 Grad sei immer noch hoch. „Die Blutgefäße in Armen und Beinen sind durch den Alkohol stark geweitet“, so Sefrin. Nach Kontakt mit dem Wasser werde das Blut beim Baden kälter – und dann schockartig zum Herzen geschwemmt. „Das kann zum plötzlichen Kreislaufstillstand führen.“ Die Folge: Schwimmer „gehen lautlos unter und ertrinken“. (dpa, taz)

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