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Die Polizei schaute zu

Laut Gericht ließen Beamte einen Mord gesche-hen, um einen Rockerchef dingfest zu machen

Nach Einschätzung des Landgerichts Berlin haben Beamte des Berliner Landeskriminalamt (LKA) einen Rockermord in Kauf genommen, um anschließend gegen die Täter vorgehen zu können. Laut einem rechtlichen Hinweis des Richters an Beteiligte des Verfahrens um den Mord an Tahir Ö., der 2014 in einem Wettbüro in Reinickendorf erschossen wurde, hatten die Beamten bereits etwa drei Monate vorher Anhaltspunkte für die geplante Tat. Durch Kontaktpersonen und Telefonüberwachung hätten sie gewusst, dass die Hells Angels um ihren damaligen Chef Kadir P. einen Racheakt gegen den verfeindeten Rocker Ö. planten. Die Polizei habe „bewusst und unter billigender Inkaufnahme der Tötung zwingend gebotene polizeiliche Maßnahmen“ unterlassen, „um die potentiellen Tatbeteiligten nach einer Tatbegehung strafrechtlich zu verfolgen“, so der Richter. (taz)

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