: Der arbeitende Mensch
Wieder im Blickpunkt: die Werktätigen der DDR. „Mensch-Maschine“ in der Galerie für Moderne Fotografie zeigt die Arbeit von Ludwig Schirmer
Die Kapitalisten waren offiziell abgeschafft, ja. Aber dass die DDR deswegen schon ein „Paradies der Werktätigen“ gewesen wäre, würden die, die in dem Land tätig waren, wohl nicht unterschreiben. Auch in den Fotografien von Ludwig Schirmer ist von freudvoll zu feiernden Arbeitsumständen nichts zu sehen. Nicht in den Bildern von Menschen bei der Arbeit, nicht in den Porträts der Arbeitenden. Ein leises Pathos ist da manchmal vielleicht zu entdecken. Aber das stellt sich eben bei der Suche nach dem bestmöglichen Foto gerne ein.
Ludwig Schirmer (1929–2001) arbeitete in der DDR als Werbefotograf. Seine in der „Mensch-Maschine“-Schau in der Galerie für Moderne Fotografie zu sehenden Bilder entstanden in den 60er und 70er Jahren in unterschiedlichen Betrieben der DDR, wobei die Aufnahmeorte nicht mehr eindeutig zu rekonstruieren sind.
Ein dokumentarisches „So ist es gewesen“ aber wollen diese Fotos sowieso nur eingeschränkt sein. Für das müsste man auch mehr befragen als allein die Bilder. Die aber durchaus für sich sprechen mit ihrer Qualität. Um diese zu erkennen, braucht es nicht den besonderen Blick von Fotografen. Geholfen aber hat er hier. Entdeckt wurden die Fotos nämlich erst nach Schirmers Tod in seinem Nachlass, von seiner Tochter Ute Mahler, selbst Fotografin und eine der Gründerinnen der Agentur Ostkreuz. (tm)
Ludwig Schirmer „Mensch-Maschine“: Galerie für Moderne Fotografie, Schröderstraße 13. Bis 28. Juli, Do.–Sa. 12–18 Uhr
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