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Afdler mit Ambitionen

Der Brandenburger AfD-Landes-chef Andreas Kalbitz will 2019 Ministerpräsident werden

Der Brandenburger AfD-Vorsitzende Andreas Kalbitz will bei der Landtagswahl im Herbst 2019 als Regierungschef kandidieren. „Ich stehe der Partei zur Verfügung“, sagte der vor einem Jahr in das Amt des Parteichefs gewählte Politiker zur Frage der Spitzenkandidatur. Er könne sich selbstverständlich das Amt des Ministerpräsidenten vorstellen. Vorher werde er im Frühjahr 2019 erneut als Landesvorsitzender seiner Partei antreten. Der 45-Jährige war im April vergangenen Jahres auf einem Parteitag in Frankfurt (Oder) zum Nachfolger von Alexander Gauland gewählt worden, der in die Bundespolitik gewechselt ist. Später übernahm Kalbitz auch den Fraktionsvorsitz im Landtag von Gauland, dessen Vertreter er bereits war. Im Landtag gibt sich Kalbitz oftmals aggressiv.

Die AfD in Brandenburg hat nach Angaben der Partei 1.320 Mitglieder – etwa 25 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei der Bundestagswahl war sie mit 20,2 Prozent der Zweitstimmen zweitstärkste Kraft im Land geworden; bei der Landtagswahl 2014 holte sie 12,2 Prozent.

„Innerparteilich absolut akzeptiert“

Laut Kalbitz gibt es im Gegensatz zu anderen Landesverbänden in der AfD Brandenburg keine Flügelkämpfe. „Der Verband ist inhaltlich geschlossen.“ Kalbitz, der zum rechten Flügel der Partei zählt, sei innerparteilich „absolut akzeptiert als Landesvorsitzender“, sagt auch der Politologe Gideon Botsch. Das sage viel über die AfD aus. Botsch leitet die Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus des Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrums.

Der in München geborene ehemalige Fallschirmjäger Kalbitz hatte zuletzt eingeräumt, Kontakte zu der rechtsextremen und inzwischen verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) gehabt zu haben. Solange sich Kalbitz dazu nicht näher äußere, bestehe der Verdacht, dass er ein Neonazi sei, sagte Botsch dazu. Es fehle eine Distanzierung. „Das scheint in dieser Partei nicht notwendig zu sein.“

Laut Botsch hatte bereits Gauland die AfD in Brandenburg auf einen scharfen rechten Kurs gebracht. Die Landratswahlen am 22. April könnten nun durchaus ein Stimmungstest sein. (dpa)

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