: „Fort Knox“ am Airport eingeweiht
Am Flughafen soll ein neues Gebäude für Bundespolizei, Zoll und Landespolizei die Sicherheit verbessern
Die Bundespolizei, der Zoll und die Polizei Hamburg am Helmut-Schmidt-Flughafen haben am Mittwoch ein gemeinsames neues Dienstgebäude eingeweiht. Das Behördenzentrum mit 9.500 Quadratmetern Fläche ist mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet. „Die Planer haben das Gebäude scherzhaft als Fort Knox beschrieben“, sagte der Leiter der Bundespolizeiinspektion Flughafen, Thomas Seifert.
In der Nähe des Behördenzentrums auf dem Gelände des alten Frachthofs sollen bis 2021 sechs neue Flugzeugpositionen an der Pier Süd entstehen. Die Beamten werden von ihrem Dienstsitz aus direkten Zugang zum neuen Vorfeld haben. Auch für die Bodenverkehrsdienste wurde in dem Bereich unweit von Terminal 2 ein neues Betriebsgebäude mit fast 6.000 Quadratmetern Fläche errichtet. Beide Gebäude zusammen kosteten rund 35 Millionen Euro, davon 20 Millionen für das neue Behördenzentrum.
Die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden sind gesetzlich strikt getrennt. Die Bundespolizei ist vor allem für die Luftsicherheit und die Grenzkontrolle zuständig. Der Zoll überwacht den Warenverkehr, die Polizei Hamburg bearbeitet gewöhnliche Kriminalfälle wie Taschendiebstähle. Den Großteil des neuen Gebäudes, streng getrennt von Landespolizei und Zoll, belegt die Bundespolizei. Sie verfügt über eine Leitstelle, von der die Beamten das Flugfeld und die Terminals auf Videomonitoren überwachen.
Bei besonderen Ereignissen kann die Bundespolizei schnell einen größeren Führungsstab im Nachbarraum aufbauen, zu dem auch Vertreter von Zoll oder Landespolizei geladen werden können. Bei der Planung des Gebäudes war laut Laukenmann auch an die Olympischen Spiele gedacht worden. Im November 2015 hatten sich die Hamburger allerdings gegen die Olympiabewerbung ausgesprochen. Beim G20-Gipfel habe so ein Raum noch gefehlt, hieß es.
Arbeit macht der Bundespolizei die Verhinderung illegaler Einreisen. Die Zahl der Urkundendelikte nahm zu. 2015 und 2016 haben Beamte am Flughafen mehr als 500 Personen erkennungsdienstlich behandelt, etwa doppelt so viele wie in früheren Jahren. Für den Zoll machte die Bundespolizei weitere 150 erkennungsdienstliche Behandlungen pro Jahr. (dpa)
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