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Rosa-Hellblau-Falle ist noch da

Nach den ersten 100 Tagen im Amt zieht die neue Frauenbeauftragte Bettina Wilhelm ein gemischtes Fazit

Von Gareth Joswig

Gewalt gegen Frauen, klischeebelastete Rollenbilder sowie die Lebenssituation von Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung sind die drängendsten Hürden für Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Bremen. Nach 100 Tagen im Amt hat die neue Frauenbeauftragte Bettina Wilhelm am Mittwoch in der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) dieses Fazit gezogen.

Bremen fehle ein Landesaktionsplan, der bestehende Maßnahmen und Aktionen bündele, um wirksam Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen, sagte Wilhelm. Die am 1. Februar in Kraft getretene Istanbul-Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, verpflichte laut Wilhelm aber zu einer „Gesamtstrategie gegen häusliche Gewalt“. Und die fehle eben noch.

Ebenso sei es wichtig, verfestigten Rollenbildern schon früh zu begegnen. In Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen wolle das ZGF versuchen, bei Mädchen und Frauen Interesse für Arbeit in den traditionell Männern zugeschriebenen Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu wecken. „Ansetzen muss man schon im Kinderzimmer, damit die Rosa-Hellblau-Falle nicht greift“, sagte Wilhelm am Mittwoch.

Ein weiterer Schwerpunkt des ZGF bleibe die Lebenssituation von Frauen mit Migrationsgeschichte. Die Behörde habe laut Wilhelm im vergangenen Jahr rund 40 Treffen mit geflüchteten Frauen und auch Männern organisiert, sie über ihre Rechte informiert und ihre Bedarfe gehört. Zusammen mit AkteurInnen aus dem Arbeitsmarkt sei so ein Netzwerk zur Unterstützung geflüchteter Frauen entstanden.

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