: Zoo Hannover darf weiter hakeln
Generalstaatsanwaltschaft stellt Ermittlungen wegen Elefanten-Quälerei endgültig ein
Es bleibt dabei: Gegen den Zoo Hannover wird nicht mehr wegen des Vorwurfs der Elefanten-Quälerei ermittelt. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft Celle am Montag.
Die Tierrechtsorganisation Peta hatte Tierpflegern vorgeworfen, sie würden die Elefanten mit Haken und Peitschen misshandeln, um sie zu Kunststücken zu animieren. Der Zoo hatte die Vorwürfe der Tierrechtsorganisation zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte die Ermittlungen Ende August mit der Begründung eingestellt, es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht für strafbare Handlungen.
Eine Beschwerde von Peta wies die Generalstaatsanwaltschaft jetzt zurück: „Die Art und Weise der Haltung der Elefanten im Zoo Hannover, die in direktem Kontakt der Pfleger mit den Tieren stattfindet, ist danach nicht zu beanstanden“, hieß es.
„Wir freuen uns über den Bescheid aus Celle, das Verfahren ist damit endgültig beendet. Wir konzentrieren uns jetzt weiter auf unsere Tiere und unsere Hauptaufgabe: Menschen für Tiere und ihren Schutz zu begeistern“, sagte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff.
Im Zoo Hannover werden die Elefanten im sogenannten direkten Kontakt gehalten. Viele andere Tierparks haben inzwischen auf den geschützten Kontakt umgestellt – das heißt, dass die Pfleger die Anlage gar nicht mehr betreten. Das hat auch der Zoo Hannover vor. Dort beginnen im Frühjahr Umbauarbeiten am Elefantengehege. Die Gehege des Bullen und der Kühe sollen vergrößert werden.
Der Einsatz eines „Elefantenhakens“ sei bei der Haltungsform des direkten Kontakts zum Schutz der Pfleger und der Tiere geboten, so die Generalstaatsanwaltschaft. Dass die Elefanten durch Haken verletzt wurden, sei weder auf den Aufnahmen zu erkennen noch von den Gutachtern festgestellt worden.
Mitarbeiter der Veterinärbehörde und Gutachter sind regelmäßig für Kontrollen im Zoo Hannover gewesen. Dabei hätten sie keine Anzeichen für Verhaltensstörungen, Fluchtverhalten oder Scheu vor Menschen feststellen können, hieß es aus Celle. Im Gegenteil: Die Tiere suchten aktiv den Kontakt zu den Pflegern. (dpa)
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