: Braille am Computer
Mit einem Trick wird die Brailleschrift mit der Computertastatur kompatibel. Man erweitert die sechs Punkte, die für jeden Buchstaben zur Verfügung stehen, einfach um zwei weitere
Auf einer Computertastatur hat man 255 Zeichen. Wie geht das in Brailleschrift?
Indem man die sechs Punkte, mit der jedes Brailleschriftzeichen dargestellt wird, um zwei Punkte erweitert, die man darunter setzt. So erhält man zwei senkrechte Viererreihen, die ermöglichen statt 64 nun 256 verschiedene Zeichen. Damit können auch alle Sonderzeichen wie () oder / dargestellt werden. Dazu braucht man allerdings die Braillezeile.
Braillezeile, was ist das?
Sie ist ein Computer-Ausgabegerät für blinde Menschen. Die schmale Braillezeile sieht ein bisschen aus wie ein Minikeybord und wird per Bluetooth mit Computer, Tablet, E-Book oder Smartphone verbunden. Ein Screenreader, eine Vorlesesoftware, liest die digitalen Texte aus und sendet die Informationen weiter an die Braillezeile. Eine elektrische Spannung sorgt dann dafür, dass die richtigen Plastikstifte als Punkt aus einer Fläche herausragen und die Computerbrailleschrift bilden. Eine Braillezeile kann bis zu 80 Zeichen in einer Reihe darstellen, dann wird die Zeile aktualisiert, und die Finger fahren von Neuem darüber. Leider sind Braillezeilen für viele Blinde bisher unerschwinglich. Die bis zu 6.000 Euro können oft nur mit Hilfe des Arbeitsamts, der Krankenkasse oder anderer Leistungsträger finanziert werden.
Kann ich auch auf meinem Smartphone direkt mit Computerbraille schreiben?
Ja. Einige Smartphones können auf einen Braille-Eingabemodus umgestellt werden, dann erscheint eine Touchtastatur, die die acht Computerbraillepunkte links und rechts des Bildschirms simuliert – sie können mit acht Fingern angesteuert werden. Legt man einen Finger oben links auf das Display, sagt einem die Sprachsteuerung, dass dort das „a“ zu finden ist. Je nachdem, welche Punkte gleichzeitig gedrückt werden, ergibt sich ein neuer Buchstabe in Braille. Mit Brailletouch können bis zu 32 Wörter pro Minute mit 92-prozentiger Genauigkeit eingegeben werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen