piwik no script img

Kenias Oberstes GerichtKenyattas Wiederwahl bestätigt

Einsprüche gegen die Wiederwahl des kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta haben die obersten Richter zurückgewiesen. Fehler gebe es bei Wahlen immer.

Freudentaumel: Die Unterstützer des kenianischen Präsidenten sind mit dem Urteil zufrieden Foto: ap

Nairobi ap | Das Oberste Gericht Kenias hat die Einsprüche gegen die Wiederwahl von Präsident Uhuru Kenyatta zurückgewiesen. Die Richter lehnten am Montag einstimmig Klagen von Menschenrechtsaktivisten und eines Politikers ab, die vorgebracht hatten, bei der wiederholten Wahl im Oktober sei gegen Gesetze verstoßen worden. Oppositionsführer Raila Odinga sagte, das Urteil sei keine Überraschung.

Die ursprüngliche Wahl vom August hatte das Oberste Gericht noch wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt. In einem für Afrika beispiellosen Urteil ordnete es auf Antrag Odingas im September an, die Wahl zu wiederholen. Odinga forderte jedoch auch Veränderungen bei der Wahlkommission. Als dies nicht geschah, boykottierte er die Wahlwiederholung, die Kenyatta dann klar gewann. Bei anschießenden Protesten gab es Dutzende Tote.

Generalstaatsanwalt Githu Muigai räumte ein, es gebe keine perfekten Wahlen. „Es wird immer Fehler bei Wahlen geben. Aber sie können eine Wahl nicht ungültig machen, wenn diese Fehler keinen Einfluss auf das Ergebnis haben“, sagte er.

Odinga sagte, die Obersten Richter hätten unter Zwang entschieden. „Wir verurteilen das Gericht nicht, wir fühlen mit ihm“, sagte er. Das Urteil ändere nichts an seiner Haltung, die Regierung für illegitim zu halten und sie nicht anzuerkennen. Odinga fordert inzwischen eine internationale Intervention.

Nach dem Urteil gab es erneut Proteste im Land. Anhänger Kenyattas stimmten dagegen Freudengesänge an.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!