piwik no script img

Zehn Gründe, warum es sich lohnt, in Wolfsburg zu halten

Schon wieder hat ein ICE den Halt in Wolfsburg verpasst. Seit 2011 bereits zum fünften Mal. Dabei kann man dort so viel erleben

Sofort Bremsen! Auf keinen Fall durchfahren! Foto: Julian Stratenschulte/dpa

1 Effektives Spazierengehen: Fußballstadion, das Experimentiermuseum phaeno, VW-Werk, Designer-­Outlets, Kletterseilgarten, Kino, die Altstadt – alles liegt in Gehweite. Wolfsburg ist im Grunde ein Bahnhof plus Umgebung. Kann man bequem bei einem längeren Halt wegen Oberleitungsproblemen abfrühstücken.

2 Essen, proletarisch: Currywurst aus den Schlachthöfen von VW. Hier heißt sie Schichtaal.

3 Essen, bourgeois: das „Aqua“, eines von elf Dreisternerestaurants in Deutschland.

4 Sehenswürdigkeiten (I): Der Porsche Pavillon in der Autostadt sieht genauso aus wie die ­Frisur von Donald Trump.

5 Anbindung: Näher an Groß Twülpstedt kommt man mit dem Zug nicht heran (weiter mit dem 380er oder 383er Bus).

6 Spitzenfußball: Aktuell liegt der VfL Wolfsburg auf Platz zwei der Frauen-Bundesliga.

7 Kaninchen: Es gibt in Wolfsburg so viele davon, dass man mal überlegt hat, sie in kaninchenärmere Gegenden wie Ostdeutschland zu exportieren. Solange das nicht der Fall ist, sitzen die Kaninchen auf jedem Grünstreifen und verschönern das Stadtbild.

8 Arbeit: Teile Westberlins werden durch Pendler nach Wolfsburg finanziell am Leben gehalten. Was wäre Spandau ohne einen ICE nach Westen (Fahrzeit: 56 Minuten)?

9 Sehenswürdigkeiten (II): Die wohl luxuriöseste IG-Metall-Zentrale Deutschlands steht dort, natürlich in Bahnhofsnähe.

10Hilfsbereitschaft: Nicht jeder ist so privilegiert, nicht in Wolfsburg aufgewachsen zu sein. Der ICE sollte allein deshalb halten, damit die Wolfsburger wegkommen. Philipp Daum

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen