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Alraune

D 1930, R: Richard Oswald, D: Brigitte Helm, Albert Wassermann

In dieser Variation des Frankenstein-Mythos schafft ein fanatischer Wissenschaftler aus den Körpern eines Gehenkten und einer Dirne einen synthetischen Menschen. Der wächst zu einer attraktiven jungen, gefühlskalten Frau heran. Alle Männer verfallen ihr. Auch ihr Schöpfer, an dem sie sich rächt, indem sie ihn zugrunde richtet. Brigitte Helm hatte die gleiche Rolle schon drei Jahre zuvor in einem Stummfilm mit Paul Wegener gespielt. Der Roman von Hanns Heinz Ewers war so populär, dass man ihn später den „Stephen King Deutschlands“ nannte und „Alraune“ 1952 noch einmal mit Hildegard Knef adaptierte.

Mo, 17 Uhr, Metropolis Kino, Hamburg

Der Madonna-Mann D 1986, R: Hans-Christoph Blumenberg, D: Marius Müller Westernhagen, Reneé Soutendijk

Der Film läuft in der Reihe „Drehort Hamburg“. Seine Helden müssen in zehn Stunden im nächtlichen Hamburg einen Killer finden, um so die eigene Unschuld zu beweisen. Für Nadja Geer von der taz „zeigt der „Madonna-Mann“, wie gut sich eine ganz bestimmte Form von Pop als Vehikel für Traditionen nutzen lässt – im Falle von Regisseur Hans-Christoph Blumenberg ist es die feuilletonistische Vorliebe für klassische Gangsterkomödien.“

Fr, 20.30 Uhr, B-Movie, Hamburg

Münchhausen

D 1942/43, R: Josef von Baky, D: Hans Albers, Brigitte Horney

Die Einstellung ist eine der bekanntesten des deutschen Films: Hans Albers reitet auf einer Kanonenkugel und hält dabei seinen Hut fest. Gegen Qualitäten des „Münchhausen“ konnte selbst Terry Gilliam mit seinem Quasi-Remake nur wenig setzen. Dabei wurde er unter der Herrschaft von Goebbels über die deutsche Filmindustrie 1943 mit riesigem Aufwand anlässlich des 25-jährigen Filmjubiläums der Ufa gedreht. Statt Kriegspropaganda bot der Film vor allem aber Witz und Ironie. Dafür wurde sogar Erich Kästner, dessen Bücher die Nazis verbrannt hatten, als Drehbuchautor mit dem Pseudonym Berthold Bürger beschäftigt.

So, 20.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Gestrandet

D 2016, R: Lisei Caspers

2013 endete die Flucht von Aman, Mohammed, Ali, Hassan und Osman in Strackholt im tiefsten Ostfriesland. Für die Eritreer war zuerst alles fremd in diesem 1500-Seelen-Dorf. Regisseurin Caspers will zeigen, wie es sich anfühlt, als Asylbewerber nach Deutschland zu kommen. 19 Monate lang hat sie die fünf mit der Kamera begleitet. Im Laufe des Films erzählt Caspers immer mehr eine Geschichte der Desillusionierung. Waren die Männer am Anfang noch dankbar dafür, als 1-Euro-Jobber Straßen zu pflastern, wird ihnen nach einigen Monaten klar, wie wenig Perspektive diese Arbeit ihnen bietet – und dass es sonst nichts für sie zu tun gibt. Ihr Leben besteht aus Warten, aus wachsender Angst um die Familie, die sie zurückließen. Und die Kontakte mit den Dorfbewohnern bleiben oberflächlich.

Mi, 18 Uhr, Cine K, Oldenburg

Her

USA 2013, R: Spike Jonze, D: Joaquin Phoenix, Scarlett Johansson

Der Protagonist diese Films verliebt sich in die weibliche Stimme eines Software-Programms und da sie von Scarlett Johansson eingesprochen wird, scheint dies gar nicht so merkwürdig, wie man zuerst denken würde. Regisseur Spike Jonze inszeniert diese Geschichte dann auch als eine zarte Meditation darüber, wie verführerisch die digitalen Angebote werden und wie dies die Bedürfnisse, Fantasien und Kommunikationsarten der Menschen verändert.

Di, 17.30 Uhr, City 46, Bremen

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