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Die Leitung ist total versalzen

Bremerhaven kämpft mit fiesem Salznebel

Von Gareth Joswig

Warum trifft es eigentlich immer Bremerhaven? Die Stadt ist ohnehin schon arm und arbeitslos und jetzt beutelt sie auch noch ein seltenes Naturphänomen: Salznebel. Der Sturm „Herwart“ hat diesen komplett undelikaten, aber „fiesen“ (Nordsee-Zeitung) Salznebel verursacht. Die Folge: Alle Zugstrecken von und aus der Stadt waren komplett gesperrt, es gab Stromausfälle – Bremerhaven war endgültig abgehängt.

Der Sturm hatte salzgesättigte Luft vom Meer gebracht, der sich auf den Oberleitungen absetzte. So hat sich an den Isolatoren ein Salzfilm gebildet, der Strom leitet. „Wir hatten am laufenden Meter Kurzschlüsse und Ausfälle“, sagte ein Sprecher der Bahn in Hamburg. Viele der Isolatoren seien kaputt und müssten ausgetauscht werden. Der Rest werde per Hand geputzt. Ab Montag soll wieder der reguläre Zugverkehr anlaufen. Der Güterverkehr wurde behelfsweise mit Dieselloks weitergeführt.

Das letzte Mal gab es einen Salznebel vor 15 Jahren. „Normalerweise wäscht Sturm Salzablagerungen direkt wieder mit Regen ab“, sagte der Bahnsprecher. Weil der Sturm „Herwart“ aber keinen Niederschlag gebracht habe, sei das Salz an den Leitungen geblieben.

Ähnliche Probleme verursachte „Herwart“ bei der Stromversorgung: Auch da waren die Isolatoren der Oberleitungen betroffen, wodurch es in Bremerhaven und im Landkreis Cuxhaven zu Spannungsüberladungen und Kurzschlüssen kam, die zu kurzzeitigen Ausfällen führten.

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