: Irak startet Offensive gegen seine Kurden
Iraks Armee hat am Freitag eine Offensive gegen kurdische Stellungen in der Provinz Kirkuk im Nordirak gestartet. Ziel sei die Rückgewinnung von Stellungen, die vor drei Jahren an die kurdischen Peschmerga verloren gingen, sagte ein irakischer General. Die irakischen Truppen sammelten sich südwestlich der Stadt Kirkuk und stießen von dort in andere Gebiete vor. Am Freitagmorgen sei ein kurdischer Militärposten westlich von Kirkuk eingenommen worden. „Die Peschmerga haben ihn kampflos aufgegeben, bis gestern Abend waren sie noch hier“, sagte der General. An der Offensive seien auch Elitepolizei und eine schiitische Miliz beteiligt.
Das Generalkommando der Peschmerga warf Iraks Regierungskräften vor, einen „Krieg gegen Kurdistan“ vorzubereiten, und warnte vor einer „großen Katastrophe“. Die Peschmerga seien bereit, „das Volk Kurdistans“ zu verteidigen, hieß es. „Wir werden niemandem erlauben, uns anzugreifen.“
Vorausgegangen ist ein Unabhängigkeitsreferendumin der Kurdenregion und in Kirkuk, bei dem sich eine deutliche Mehrheit für eine Loslösung vom Irak ausgesprochen hat. Irak versucht seitdem, die Region zu isolieren. Kirkuk gehört nicht zum autonomen Kurdengebiet im Irak. (dpa, afp, rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen