: Milliardengewinne nur mit schweren Autos
VON WEGEN KRISE Deutsche Autobauer genießen Rekordabsatz und hohe Profite. In der Zukunft warten aber große Investitionen
Und deshalb war auch 2016 für die Industrie wieder ein Rekordjahr. Vor Steuern machte der Daimler-Konzern einen Gewinn von 8,5 Milliarden Euro, BMW 6,9 Milliarden Euro. Und auch VW wies 7,1 Milliarden Euro Profit aus, außerdem stellten die Wolfsburger 6,4 Milliarden Euro wegen Risiken aus Dieselgate zurück. Der Absatz brummte – jeweils über 2 Millionen verkaufte Autos bei Daimler und BMW, über 10 Millionen beim VW-Konzern mit den großen Marken VW, Audi, Škoda , Seat und Porsche.
Vor allem bei den Geländewagen (SUVs) bringt die hohe Nachfrage gute Gewinne. Inzwischen ist jeder fünfte Neuwagen ein SUV. Auch weltweit boomt die Branche: Die 17 größten Autokonzerne machten 2016 Gewinne von 104 Milliarden Euro, zeigt eine Studie der Hochschule Bergisch Gladbach. Der rentabelste Autobauer ist Subaru: Aus 100 Euro Investitionen ziehen die Japaner 13,5 Euro Gewinn. BMW folgt mit 10, Daimler mit 8,4 Prozent Gewinnmarge. Dabei verdient VW im Schnitt nach CAR-Daten an jedem verkauften VW-Modell nur 395 Euro – aber bei der reichen kleinen Schwester Porsche bleiben für jedes Exemplar mehr als 15.000 Euro in der Kasse – bei Ferrari sogar 56.000..
Bauen die deutschen Hersteller die falschen Autos? „In Deutschland nicht, weltweit schon“, meint Dudenhöffer. Der Diesel spiele auf den Zukunftsmärkten in China oder den USA keine Rolle. China zeige mit seiner Quote für E-Autos, wohin die Reise gehe. Die Hersteller bräuchten allerdings die aktuellen „goldenen Zeiten“ dringend, um Kapital für ihre Zukunft von digitalem und elektrischem Verkehr zu sammeln. BPO
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