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Dicke Luft im Hafen

Cruise-Days

Wem seine Gesundheit wichtig ist, sollte am kommenden Wochenende den Hamburger Hafen besser meiden. Wenn von Freitag bis Sonntag elf Mega-Luxusliner sich ein ach so munteres Stelldichein an den Terminals und vor den Landungsbrücken liefern, ist das Tragen von Atemschutzmasken durchaus ratsam.

Zumindest sieht das der Naturschutzbund (Nabu) so, der schärfste Kritiker der schwimmenden Hotelpaläste, die der Umweltverband auch schon mal als „hochseetaugliche Sondermüllverbrennungsanlagen“ bezeichnet. Auch in diesem Jahr wird der Nabu direkt vor den Cruise Days wieder ein Kreuzfahrtranking der dreckigsten und der weniger dreckigen Schiffe vorlegen, und auch in diesem Jahr wird er wieder zu dem Schluss kommen, dass die Branche noch sehr viel Ideen haben und Geld investieren muss, um umwelt- und klimaneu­tral zu werden.

Die Anbieter gäben Unsummen für Bespaßung und den gastronomischen Service an Bord aus, während sie beim Umweltschutz weiterhin sparten, „wo es nur geht“, lautete vor einem Jahr das Fazit von Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Diese Verantwortungslosigkeit geht vor allem auch zu Lasten der menschlichen Gesundheit, insbesondere von Anwohnern in Hafenstädten.“ Den Reedereien hielt der Nabu vor, die Öffentlichkeit über den Einsatz von Abgastechnik an Bord ihrer Urlaubsschiffe im Unklaren zu lassen. Kreuzfahrtschiffe stoßen wie Handelsschiffe Abgase aus, darunter Stickoxide, Schwefel und Rußpartikel. Aus Profitgründen und angesichts niedriger Schwerölpreise verzichteten die meisten Reedereien darauf, ihre Schiffe mit mehr Abgastechnik auszurüsten, so der Nabu.

Auch das Ranking 2017, das am Dienstag vorgestellt wird, fällt kaum positiver aus. Gründe zum Aufatmen gibt es (noch) nicht. smv

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