: Firma aus Baodingwill an Fiat Chrysler ran
MOBIL Great Wall ist an der US-italienischen Firma interessiert, vor allem an deren Marke Jeep
Der Fachdienst Automotive News hatte zuvor unter Verweis auf eine E-Mail von Great-Wall-Chef Wang Fengying berichtet, die Chinesen seien vor allem an der US-Geländewagen-Marke Jeep interessiert. „Unser strategisches Ziel ist es, der weltweit größte SUV-Hersteller zu werden. Mit dem Kauf der globalen SUV-Marke Jeep würden wir das schneller erreichen“, zitierte Automotive News einen Sprecher von Great Wall.
Great Wall ist ein kleinerer Anbieter, die Staatsfirma wurde 1976 im ostchinesischen Baoding gegründet. Im ersten Halbjahr 2017 setzte Great Wall gerade mal 460.000 Autos in China ab, viele davon mit seiner SUV-Marke Haval. Im April war bekannt geworden, dass Great Wall auch den Bau einer Fabrik mit einer Jahresproduktion von rund 250.000 Fahrzeugen in Mexiko oder den USA plant. Konkret wurden die Absichten seitdem nicht. Nach Bekanntwerden des Interesses von Great Wall legten die Fiat-Aktien an der Mailänder Börse zwischenzeitlich um rund fünf Prozent auf den höchsten Stand seit 19 Jahren zu. Der siebtgrößte Autobauer der Welt ist schon länger auf der Suche nach einem Partner, um bei der teuren Entwicklung neuer Technologien wie selbstfahrenden und Elektroautos mithalten, Kosten sparen und Emissionsauflagen besser erfüllen zu können. Von VW und General Motors hatte sich Fiat-Chef Sergio Marchionne bisher Absagen eingeholt.
Marchionne war bisher gegen eine Abspaltung des profitableren US-Geschäfts mit den Marken Jeep und Ram vom renditeschwächeren Volumenhersteller Fiat. Kürzlich wurde der Wert von Jeep allein auf rund 23 Milliarden Euro geschätzt.
Gerüchte, chinesische Hersteller könnten den mit insgesamt nur 16 Milliarden Euro bewerteten Konzern ganz oder teilweise übernehmen, gibt es schon lange. Wegen der US-Traditionsmarke Chrysler bewerten Branchenkenner die Aussichten eines chinesischen Käufers jedoch skeptisch. US-Präsident Donald Trump hat eine kritische Haltung zur exportstarken Wirtschaftsmacht China.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen