piwik no script img

Mehr Geld für Frauenhäuser

Schutz Das Land erhöht die Förderung für Hilfen bei häuslicher Gewalt. Beratungsnetz soll wachsen

Die niedersächsischen Frauenhäuser und Beratungsstellen bei häuslicher Gewalt bekommen mehr Geld vom Land. Eine entsprechende Richtlinie ist jetzt rückwirkend zum Jahresbeginn in Kraft getreten, wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte. Die Mittel für das laufende und das kommende Jahr sind demnach um insgesamt rund 2,75 Millionen auf 8,65 Millionen Euro aufgestockt worden. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nach wie vor ein schwerwiegendes Problem – bundesweit wie auch hier in Niedersachsen“, sagte Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD).

Das Geld komme den 41 niedersächsischen Frauenhäusern, den 38 Gewaltberatungsstellen und den 29 Interventionsstellen zugute, die von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder beraten, unterbringen und betreuen, hieß es.

Zudem solle das Beratungsnetz weiter ausgebaut und andere flankierende Projekte in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Dazu zählten die Förderung der drei Mädchenhäuser im Land, die Möglichkeit der anonymen Beweissicherung bei Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen und das Projekt „Worte helfen Frauen – Übersetzungsleistungen für geflüchtete Frauen“.

In Niedersachsen gibt es in einigen Kommunen bisher zu wenig Kapazitäten in den Frauenhäusern. So ist kürzlich bekannt geworden, dass das Frauenhaus in Osnabrück im vergangenen Jahr 190 Frauen und 214 Kinder abweisen musste, da alle Plätze belegt waren (taz berichtete). Die Frauen, die einen Platz bekommen haben, müssen oft lange in der Einrichtung bleiben, da der Wohnungsmarkt in Osnabrück so angespannt ist.

Gerade Alleinerziehende hätten es bei Vermietern schwer, sagt eine Mitarbeiterin des Osnabrücker Frauenhauses – erst recht, wenn sie Sozialhilfe bekämen. (epd/taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen