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Zwei Todesopfer bei Schussattentat am Tempelberg in Jerusalem

Bei einem Anschlag am Tempelberg in Jerusalem sind zwei is­raelische Grenzpolizisten erschossen worden. Ein dritter Beamter trug leichte Verletzungen davon, als sich am frühen Freitagmorgen drei israelisch­arabische Attentäter mit Schusswaffen dem Felsendom näherten und das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffneten. Die Polizei erschoss die Attentäter und sperrte anschließend die Zugänge zum Tempelberg ab. „Ziel ist es, die Lage zu beruhigen“, erklärte Gilad Erdan (Likud), Israels Minister für Innere Sicherheit und Strategische Angelegenheiten, vor Journalisten am Tatort.

Die drei 19- bis 29-jährigen Attentäter stammen aus der israelisch-arabischen Stadt Umm al-Fahm und gehörten derselben Großfamilie an. Bei den beiden tödlich verletzten Grenzpolizisten handelt es sich um Drusen, Anhänger einer Religionsgemeinschaft, die ihre Wurzeln im Islam hat.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte das Attentat in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Agenturberichten zufolge nahm die Polizei den Großmufti von Jerusalem, Scheich Mohammed Hussein, fest, der zuvor gegen die Sperrung des Tempelbergs protestiert hatte. Um einer Eskalation vorzubeugen, fanden Beratungen zwischen Israel und Jordanien statt. Das jordanische Religionsministerium ist für die muslimischen und christlichen Pilgerstätten im Heiligen Land zuständig.

Der Anschlag fällt aus dem üblichen Muster von Attentaten, da die Täter israelische Staatsbürger sind, die zu dritt vorgingen und mit Schusswaffen ausgerüstet waren. Der Streit über die Besuchsrechte auf dem Tempelberg hatte im Herbst vor drei Jahren eine Serie von Anschlägen ausgelöst. Laut Haaretz besteht die Befürchtung, dass die Schließung des Tempelbergs „zu neuer Anspannung führen kann“. Gläubige Muslime hielten ihr Freitagsgebet auf der Straße ab. Susanne Knaul

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