Sozialisten in Frankreich: Hamon folgt auf Valls

Der Präsidentschaftkandidat der Sozialisten verlässt die Partei. Benoît Hamon gründet eine eigene „Bewegung“. Auch Ex-Premierminister Manuel Valls ist ausgetreten.

Benoît Hamon winkt zum Abschied

Der Sozialismus ist tot, lang lebe der Sozialismus: Benoît Hamon Foto: Reuters

PARIS dpa | Der frühere französische Bildungsminister Benoît Hamon verlässt die Sozialisten. Er verlasse nach mehr als 30 Jahren eine Partei, gebe jedoch weder den Sozialismus noch die Sozialisten auf, erklärte der 50-Jährige am Samstag.

Mit seinem Austritt rief er in Paris gleichzeitig seine „Bewegung des 1. Juli“ ins Leben. Mit ihr will Hamon auf den Ruinen der sozialistischen Partei die Linke wieder aufbauen. Er sei außerhalb der Sozialistischen Partei dem sozialistischen Ideal nützlicher, erklärte er in seiner Gründungsrede weiter. Seiner neuen Bewegung sollen rund 11.000 Mitglieder angehören.

Hamon musste bei den Präsidentenwahlen im ersten Wahlgang als Favorit der Sozialisten mit etwas mehr als 6 Prozent eine demütigende Niederlage einstecken. Auch bei den Parlamentswahlen im Juni waren die Sozialisten dramatisch abgestürzt.

Hamon war zeitweise Bildungsminister unter François Hollande. Er gehörte in der sozialistischen Regierung zum linken Flügel der Partei und den „Frondeurs“, den Rebellen, die sich gegen die Arbeitsmarktreform von Hollande auflehnten.

Die Partei steckt in einer tiefen Krise. Erst vor wenigen Tagen trat Ex-Premierminister Manuel Valls aus der Sozialistischen Partei aus. Er schloss sich in der Nationalversammlung der Fraktion der Partei von Staatschef Emmanuel Macron „La République en Marche“ an.

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