: Neuer Stoff für die Trump-Untersuchungsausschüsse
USA Trumps Sohn hat mit einer russischen Anwältin über Material gegen Clinton gesprochen
Bei dem Treffen, an dem auch Trumps damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort teilgenommen habe, handele es sich um den frühesten bislang bekannten Russland-Kontakt dieser Art von Wahlkampfmitarbeitern Trumps, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf mehrere Mitarbeiter des Weißen Hauses.
Donald Trump junior bestätigte das Treffen mit der Anwältin Natalia Weselnitskaja, die mit dem Kreml vernetzt ist. Er bestätigte auch, dass es darin unter anderem um die Clinton-Kampagne gegangen war. Die Anwältin habe angeführt, über Informationen zu verfügen, wonach „Personen mit Verbindungen nach Russland“ die Parteizentrale der US-Demokraten finanziell unterstützten und auch Clinton unter die Arme griffen.
Im Verlauf des Gesprächs sei jedoch schnell klar geworden, dass Weselnitskaja über „keine bedeutsamen Informationen“ verfügt habe, erklärte der Trump-Sohn. Ihr eigentliches Anliegen seien die Adoptionen russischer Kinder durch Paare in den USA gewesen, die Putin zuvor ausgesetzt hatte. Ihre Angaben, über kompromittierende Informationen zur Clinton-Kampagne zu verfügen, seien nur ein „Vorwand“ gewesen, damit das Treffen zustande komme.
Noch im März hatte Donald Trump junior in einem Interview der New York Times bestritten, an irgendwelchen Treffen mit russischen Staatsbürgern teilgenommen zu haben, in denen es um den US-Wahlkampf gegangen sei.
Am vergangenen Wochenende sagte der Trump-Sohn dann auf Anfrage der Zeitung zunächst, dass es bei dem Treffen mit Weselnitskaja um die Adoptionen gegangen sei, die Clinton-Kampagne nannte er nicht als Gesprächsthema. Erst später räumte er ein, dass es auch um den Wahlkampf der Trump-Rivalin gegangen sei.
Weselnitskaja erklärte ihrerseits laut New York Times, über den US-Wahlkampf sei bei dem Gespräch „nicht im Geringsten“ gesprochen worden. Auch habe sie das Gespräch nicht im Auftrag der russischen Regierung geführt. Ein US-Präsidentensprecher wiederum beteuerte, dass Trump damals nicht von dem Treffen gewusst habe.
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