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Viele Firmen, wenig Steuern

TRICKS Maltas Regierung sieht im eigenen Land keine zweifelhaften Steuerpraktiken

VALETTA afp | Maltas Regierungschef Joseph Muscat hat Medienberichte über mutmaßlich zweifelhafte Steuerpraktiken europäischer Konzerne in seinem Land zurückgewiesen. „Behauptungen über Offshore-Unternehmen in Malta sind sachlich falsch“, sagte Muscat am Samstag.

Das Recherchenetzwerk European Investigative Collaboration (EIC) hatte in den vergangenen Monaten zwei Datensätze, die sogenannten Malta Files, ausgewertet. Darin sind Personen und Körperschaften aufgeführt, die Verbindungen zu 53.247 in Malta registrierten Unternehmen haben. Auf Malta anfallende Gewinne müssen ausländische Unternehmen lediglich mit rund fünf Prozent versteuern. Allerdings nur, wenn die Unternehmen auf der Insel auch wirklich Geschäfte machen.

Nach Angaben des französischen Enthüllungsportals Mediapart entzieht die Insel den anderen EU-Staaten jährliche Steuereinnahmen in Höhe von zwei Milliarden Euro. Das nordrhein-westfälische Finanzministerium hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass Steuerfahnder Hinweisen auf Steuerhinterziehung und -trickserei in großem Stil auf Malta nachgehen.

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