: Ein echter Selbstläufer: in Luthers Fußstapfen treten
Wandern Vor allem Best Ager und Senioren sind große Wanderfans. 2017 geht es 500 Jahre zurück
Mehr Informationen zu den Studien unter www.wandermonitor.de, www.wanderverband.de und www.wanderstudie.projectm.de
Alle Informationen zum Deutschen Wandertag 2017, eine Übersicht über alle Wanderungen und die Möglichkeit zur Anmeldung (Achtung, die ersten Touren sind bereits ausgebucht): www.wandertag-2017.de
Die Wandertagsplakette bietet Ermäßigungen für viele Touren und Veranstaltungen rund um den Deutschen Wandertag, außerdem freie Fahrt im Personennahverkehr – sie kann für fünf Euro bestellt werden: info@wandertag-2017.de oder Tel. (03691) 79 23 25
Wandern ist die mit Abstand beliebteste Outdoor-Aktivität der Deutschen – vornehmlich der älteren. Das zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse des „Wandermonitors 2016“, der sich auch auf die Studie „Der deutsche Wandermarkt 2014“ stützt. Die Bereitschaft zum Wandern steigt demnach mit zunehmendem Alter stark an – bis zu dem Punkt, an dem gesundheitliche Umstände einer aktiven Beteiligung entgegenstehen. Auch die Intensität nimmt mit dem Alter deutlich zu: Während die jüngeren Wanderer eher ein- bis zweimal jährlich wandern, sind die älteren ab 60 Jahren mehrmals im Monat unterwegs. Neben dem Naturerlebnis ist es der Wunsch, sich zu bewegen, aktiv zu sein – und zudem auch noch etwas für die Gesundheit zu tun, der vor allem betagtere Wandersleute antreibt.
An der Studie ist unter anderem der Deutsche Wanderverband beteiligt – der geschichtsträchtige Verein ist auch für den Deutschen Wandertag verantwortlich, der bereits seit 1912 alljährlich im Sommer stattfindet. Und weil 2017 ganz im Zeichen Luthers und der Reformation steht, treffen sich die zahlreichen Teilnehmer – bis zu 30.000 waren es in den vergangenen Jahren – vom 26. bis zum 31. Juli in Eisenach und der Wartburgregion, den Wirkungsstätten des Reformators. Wanderfreunde aller Altersklassen erkunden dabei auf 95 geführten Touren auch den Thüringer Wald, Hainich, das Werratal und die Rhön. Der berühmte Rennsteig, der auf rund 170 Kilometern von Eisenach bis zum Großen Inselsberg führt, darf dabei natürlich nicht fehlen, er wird in Teilen bewandert. Zur Auswahl stehen lange und kurze, einfache und anspruchsvolle Touren, ganz nach Lust und Können.
Wer nicht gut zu Fuß ist, muss deswegen aber nicht zu Hause bleiben: Neben dem eigentlichen Wandertag findet vom 22. uli bis zum 6. August ein erweitertes Programm statt, das unter anderem barrierefreie Touren speziell für Gäste mit Gehbehinderung und Bustouren zu den Ausflugszielen der Umgebung anbietet. Umrahmt wird der aktive Part zudem von einem kulturellen Programm, das von Theatervorstellungen und Konzerten über Führungen und Vorträge bis hin zu Bergwerksbesichtigungen und Frühschoppen reicht.
Dass Wandern Körper und Seele gut tut, ist bekannt – und Motivation für viele, sich auf Schusters Rappen zu begeben. Wie gesundheitsfördernd es tatsächlich sein kann, hat die umfangreiche Studie „Zukunftsmarkt Wandern“, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wurde, aufgelistet: Regelmäßige und moderate Bewegung senkt das Risiko, an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken. Sie kann auch von Menschen mit starkem Übergewicht ausgeübt werden – der Anteil der Fettverbrennung am gesamten Stoffwechsel liegt beim Wandern mit bis zu 60 Prozent doppelt so hoch wie beim Laufen. Gelenke, Sehnen und Bänder im unteren Körperbereich werden mehr beansprucht, Knie und Hüftgelenke dadurch entlastet. Das Immunsystem wird gestärkt, die Anfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten geringer. Diabetiker können die Vermehrung der körpereigenen Insulinzellen ankurbeln – dabei ist eine längere Belastung mit niedriger Intensität, wie das beim Wandern der Fall ist, empfehlenswert. mjb
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen