: Meinland muss weitergehen
Rückblick Mit Besucher*innen aus bisherigen Stationen zog taz.meinland eine Zwischenbilanz
Bis zu den Bundestagswahlen ist taz.meinland in Deutschland unterwegs und möchte herausfinden, wo der Schuh drückt. Beim taz.lab wurde nach den ersten intensiven neun Monaten des Projekts eine Zwischenbilanz gezogen.
In heiterer Runde eröffnete die Berlin-Redakteurin Julia Boek die meinland–Zwischenbilanz im vollen Pavillon, ganz oben im taz-Haus. Mit dabei am runden Tisch waren neben Projektleiter und taz.lab-Kurator Jan Feddersen die taz.meinland-Redakteurinnen Ann-Kathrin Liedtke und Malaika Rivuzumwami sowie Gäste vergangener Stationen: Dieter Puhl, Leiter der Evangelischen Bahnhofsmission in Berlin, Heidemarie Beyer, ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete im Sternberger Seenland, Sebastian Martin, Bürgermeister von Crottendorf, Thomas Willms von Chance! Wuppertal und Tobias Burdukat, Sozialpädagoge aus Grimma.
Der Ausgangspunkt der Diskussion war schnell gefunden: der Aspekt des Lokalen bei meinland. „Mein Land ist erst mal Crottendorf, und dann wird das größer“, sagte Sebastian Martin, der auf die individuellen Partizipationsmöglichkeiten anspielte. Entscheidend sei es, nicht passiv zu bleiben. Aktiv werden und das Land mitgestalten, lautete das Credo. Im Prozess des Mitgestaltens lernten die Menschen ehrlich miteinander zu diskutieren, als Grundlage diene also der Dialog. Jedoch, so Thomas Willms aus Wuppertal, beschränke die Ökonomisierung der Bildung und der Gesellschaft die Einflussmöglichkeiten für Jugendliche. Bildung müsse heißen, mitzugestalten und sich einzubringen, nicht einfach lernen zu funktionieren.
Die Poren der Gesellschaft bieten den Stoff für eine Erzählung unseres Landes – die Vision einer offenen Gesellschaft: „Das Kleine ist das Notwendige, danach wird auch das Große gestaltet“, sagt jemand aus dem Publikum. Diese Chance bietet taz.meinland: Alle Anwsenden erzählten Geschichten ihrer eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Das Team von meinland berichtete, dass die örtlichen Veranstaltungen Menschen in Kontakt bringen würden, die vorher nicht miteinander kommuniziert hätten. Das gelte für alle vergangenen Veranstaltungen, von Sassnitz bis Löhne,
Deshalb endet die Zwischenbilanz für meinland mit einer Forderung: „Wir brauchen weiterhin authentische Geschichten, auch noch nach den Wahlen.“ Torben Becker
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