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5 Dinge, die ich diese Woche gelernt habe

Lektionen

1. Lachen verboten

Desiree Fairooz, US-amerikanische Aktivistin, lachte bei der Anhörung zur Vereidigung des US-Justizministers Jeff Sessions im Januar. Sie lachte, als über den Klu-Klux-Klan-Fan gesagt wurde, er behandle alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Fairooz wurde des Saals verwiesen und angeklagt. Am Mittwoch wurde die 61-Jährige für schuldig befunden, sich kriminell ungebührlich verhalten zu haben. Bis zu einem halben Jahr Gefängnis drohen ihr, wie die New York Times berichtete. (Siehe auch 2.)

2. Jetzt protestieren

Ein Jahr, schätzt Timothy Snyder, der über Diktaturen forscht, habe die Zivilgesellschaft der USA noch Zeit, den Protest gegen Trump auf feste Beine zu stellen. Denn noch gelten Demonstrations- und Meinungsfreiheit. Snyder meint aber, dass Trump, der nur an die Macht kommen konnte, weil die Ungleichheit in den USA so groß ist, versuchen werde, die Demokratie auszuhebeln, um die Macht zu behalten. Und zwar, weil er (und die Republikaner) mangels Popularität die Wahl nicht wiedergewinnen würden. Dann wird Protest schwieriger. Schon die Griechen hätten gewusst, dass Demokratie Oligarchie begünstige, wenn die Ungleichheit in der Gesellschaft groß ist.

3. Gesicht zeigen

Oh, Aufregung: Bundesinnenminister de Mazière beglückt mit neuer Leitkulturdebatte. Zehn Thesen hat er aufgeschrieben. Das ist natürlich eine Referenz an Luther im Lutherjahr und die Zehn Gebote in einem. Im Namen des Vaters (= de Maizière) erfahren „wir“ nun, wer wir sind: leidlich geschichtsbewusste Patrioten, leistungsversessene Kirchturmspitzen- und Fußballfans, nicht ganz astreine Westeuropäer (denn wir leben in der Mitte Europas), händeschüttelnde Kulturfreaks, weichgespülte Bildungsfanatiker (Frauen und andere sind mit gemeint.) Ach, hätte er es doch bei dem einen Satz in der 1. These belassen: „Gesicht zeigen“ – das ist Ausdruck unseres demokratischen Miteinander“, das hätte gereicht. Aber nein, er muss da noch das Wort „Burka“ hinzufügen. „Wir sind nicht Burka.“ Nun hat er den Glaubenskrieg am Hals (wie Luther) – und „wir“ haben das geflügelte Wort.

4. Kinder schlafen nicht

An Flughäfen in Hamburg, Berlin, Frankfurt wird über die Nichteinhaltung der Nachtruhe geklagt. Man fordert, dass ab 22 Uhr die Flugzeuge vom Stadthimmel verbannt sind. Die Flughafenlobby sieht das anders. „Die Nacht ist für die Fracht“, sie schafft Tatsachen: keine Nacht ohne Fluglärm. Trotzdem, das Klagen ist reichlich inkonsequent. Denn weshalb soll Nachtruhe ab 22 Uhr und nicht etwa ab 19 Uhr gelten? Das hat nur aus der Perspektive der Erwachsenen Sinn. Müssen Kinder denn nicht ins Bett?

5. Daliah Lavi ist tot

Die Sängerin war in den 70er Jahren ein Star in Deutschland. Dass die Nazis ihre halbe Familie ermordeten, war kein Thema. Und ich habe seit gestern einen Ohrwurm: „Willst du mit miiir gehn?“ Waltraud Schwab

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