Tierisch gut: Biber in der Elbtalaue
170 Jahre lang galt er an der niedersächsischen Elbe als ausgestorben, doch jetzt können Besucher des Biosphaeriums den Elbe-Biber wieder aus der Nähe erleben. Durch die Glasscheiben des Ausstellungsgebäudes „Biberbau“ schaut man direkt in die beiden Wohnkessel, in denen ein Biber-Pärchen wohnt.
„Der Biber bleibt sonst eher im Verborgenen. Wir wollen einen Blick ermöglichen“, sagt Hannah Heberlein vom Biospaerium, das 2002 am Schloss Bleckede eröffnet hat und zum Reservat Niedersächsische Elbtalaue gehört. 2011 kam die Biberanlage dazu. „Die kommen auf jeden Fall sehr gut an, weil sie einfach niedlich sind“, sagt Heberlein.
Im Biosphärenreservat leben inzwischen etwa wieder 500 Biber in Freiheit. Lange Zeit wurden die Tiere mit dem platten schuppigen Schwanz gejagt – hauptsächlich wegen ihres wertvollen Pelzes. Doch heute steigt ihr Bestand in der Region um die Elbe wieder. Der Biber ist mit bis zu 1,35 Metern Länge das größte europäische Nagetier und kann mit seinen Nagezähnen Bäume mit bis zu 60 Zentimetern Durchmesser fällen. Er baut Staudämme und verändert ganze Uferlandschaften. Vermutlich gilt Meister Bockert daher in der Fabel als fleißig.
Überwiegend halten Biber sich im Wasser auf. Und da sind in der Aquarienlandschaft des Biosphaeriums auch so einige Elbfische zu entdecken – vom Aal bis zum Zander. Besonders interessant ist ein grau-braun gefleckter Fisch, der auf dem sandig-kiesigen Flussgrund fast unsichtbar wirkt: die Kessler-Grundel. Der Fisch, der ursprünglich aus dem Schwarzen Meer kommt, wurde erst kürzlich erstmals in der Elbe gesichtet – ein Beispiel für eine invasive Art, die in Europa in neue Lebensräume vordringt. Deutschlandweit ist das Biosphaerium das einzige Aquarium, in dem die Kessler-Grundel zu sehen ist. Außerdem gibt es eine Ausstellung zur Vogel- und Wasserwelt der Elbe zu erleben. piep
Schlossstraße 10, Bleckede. Geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos gibt es auf www.biosphaerium.de
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