Seenotretter fordern Unterstützung: 8.360 Menschen gerettet
Innerhalb von drei Tagen retteten private Hilfsorganisationen über 8.000 Geflüchtete aus Seenot. Sie kritisieren mangelnde Unterstützung durch die EU.
„Im Moment ist es leider so, dass wir von staatlicher Seite sehr wenig Unterstützung bekommen, zu wenig, um ausreichend Menschen retten zu können“, sagte der Kapitän des privaten Rettungsschiffs Sea Eye dem Bayerischen Rundfunk.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen hatten am Wochenende von einer Zuspitzung der Situation auf dem Mittelmeer berichtet. Alleine am Samstag machten die NGOs Iuventa Jugend rettet, Moas und Sea Eye nach eigenen Angaben etwa 3.000 Flüchtlinge und andere Migranten auf Schlauch- und Holzbooten etwa 20 Meilen von der libyschen Küste entfernt aus.
Am Sonntag setzte die „Iuventa“ ein Notsignal ab, am Ostermontag folgte das Schiff „Sea Eye“. Beide Schiffe waren mit geretteten Flüchtlingen in unruhiger See überladen und gerieten selbst in Seenot. Nach den Notrufen kamen ihnen andere Schiffe zur Hilfe, die Migranten konnten übergeben werden.
Den Flüchtlingen, die sich 36 Stunden auf dem Fischkutter gedrängt hatten, gehe es den Umständen entsprechend gut; sie seien inzwischen nach Italien gebracht worden. Auch die Crew sei nach 48-stündiger pausenloser Arbeit „erschöpft, aber glücklich“. Die „Sea Eye“ befindet sich nun nach eigenen Angaben auf dem Weg nach Malta zu ihrer nächsten Mission.
Der gemeinnützige Verein Sea-Eye e.V. zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer wurde 2015 von dem Regensburger Unternehmer Michael Buschheuer gegründet. Im vergangenen Jahr rettete die „Sea Eye“-Besatzung 5.568 Menschen aus Seenot.
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