: USA bleiben bei Kritik an Deutschland
IWF-Tagung US-Finanzminister Mnuchin bemängelt erneut die Exportüberschüsse
„Gemeinsam mit unseren innenpolitischen Reformen werden wir eine Ausweitung des Handels mit den Partnern fördern, die sich zu marktwirtschaftlichem Wettbewerb bekennen“, teilte Mnuchin in einem Statement an das Steuerungskomitee des IWF mit. Es war das erste Treffen des Weltwährungsfonds, seit Donald Trump zum neuen US-Präsidenten gewählt wurde.
„Gleichzeitig werden wir uns noch rigoroser gegen unfaire Handelspraktiken verteidigen“, heißt es darin weiter. Zuvor hatten sich IWF-Chefin Christine Lagarde und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als derzeitiger Vorsitzender der G-20-Finanzminister aus den führenden Industrie- und Schwellenländern um versöhnliche Töne bemüht. Es gebe Optimismus für eine „unkonfrontative Lösung“, hatte Schäuble gesagt.
Doch Mnuchin sandte auch in Richtung Deutschland wenig versöhnliche Botschaften. Er forderte Berlin unmissverständlich auf, die deutschen Exportüberschüsse abzubauen. „Nach unserer Ansicht sind exzessiv hohe Exportüberschüsse, genauso wie Exportdefizite, nicht dienlich, um ein freies und faires Handelssystem zu unterstützen“, heißt es in dem Statement.Deutschland hatte im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss in seiner Handelsbilanz erwirtschaftet. Der Überhang überschreitet deutlich die Grenzen, die von Experten und von der Europäischen Union als gesund angesehen werden. Deutschland müsse die Mittel reinvestieren und damit für Wachstum sorgen, forderte auch IWF-Chefin Christine Lagarde.
„Wir wünschen uns vom IWF, dass er deutlich macht, wo Länder mit Überschüssen stärker zur Korrektur beitragen können, um ein faireres weltweites System anzustreben“, argumentierte Mnuchin.
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