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Seehofer geht wohl in die Verlängerung

Bayern Heute wird der CSU-Chef seinen Rückzieher vom Rückzug vermutlich offiziell machen

MÜNCHEN dpa | CSU-Parteichef Horst Seehofer will an diesem Montag verkünden, ob seine politische Karriere auch über 2018 hinaus weitergehen soll. Am Morgen will er den Parteivorstand informieren. Eine Stunde vorher steht eine Gesprächsrunde mit der engsten CSU-Spitze an.

Vor Wochen hatte der 67-Jährige immer noch den 6. Mai – den Tag der Listenaufstellung für die Bundestagswahl im Herbst – als Moment der Wahrheit genannt. Viele in der Partei werten den vorgezogenen Zeitpunkt als klares Indiz dafür, dass Seehofer in beiden Ämtern weitermachen wird. Damit muss er seine eigene Ankündigung von 2012 für das Ende der politischen Laufbahn einkassieren. Dies dürfte aber für ihn selbst das kleinste Problem sein.

Zweifel an einer weiteren Amtszeit Seehofers sind schon lange weder in München noch in Berlin zu hören. Einzig Seehofer selbst äußerte sich immer wieder unentschlossen, da die Gespräche mit der Familie und der Medizincheck noch offen waren.

Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl am 24. September dürfte dagegen der bayerische Innenminister Joachim Herrmann werden. Alternativ könnte auch Seehofer auf Platz eins antreten – obgleich der eigentlich damit verbundene Gang nach Berlin für ihn kein Thema ist: „Ich habe in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass ich auch von München aus meine Durchsetzungskraft entfalten kann“, sagte er einmal dazu.

Hinter dem großen Rückhalt in der CSU für Seehofer steckt aber nicht nur dessen Stärke. Viele Unterstützer sehen derzeit einfach keine personelle Alternative, mit der die CSU 2018 bei der Landtagswahl die absolute Mehrheit trotz AfD verteidigen und mit der sie im Herbst bei der Bundestagswahl ihren Einfluss in Berlin sichern könnte.

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