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Einblick(669)

Michael Bause, Maler

Foto: Michael Bause

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Michael Bause: Toll, John Bocks Ausstellung „Im Moloch der Wesenspräsenz“ in der Berlinischen Galerie. Wie auf einem barocken Jahrmarkt breitet sich diese raumgreifende Installation wie ein verstörendes Spektakel aus. Zu empfehlen auch Stefanie Kägi, Manfred Peckl und Anna Roberta Vattes bei oqbo | raum für bild wort und ton in der Brunnenstraße. Malerei, die ihre Bildfindung mit unkonventionellen Mitteln auch außerhalb der Leinwand sucht.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen?

Das XJazz Festival. Vom 3. Mai bis 7. Mai findet das außergewöhnliche Festival zum vierten Mal in Kreuzberg und Umgebung statt. Highlights sind sicherlich die Konzerte mit Tony Allen, Matthew Halsall & Dwight Trible oder Orlando Julius & The Heliocentrics.

Welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Als Krimi-Fan steige ich gerade in das großartige Werk des Veteranen der Kriminalliteratur, Garry Disher, ein. Sehr zu empfehlen „Bitter Wash Road“, das in Australiens Nirgendwo spielt, oder „Beweiskette“ und „Schnappschuss“, die Fälle von Detective Inspector Hal Challis.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Persönlich freue ich mich sehr auf Mitte Mai, dann nehme ich an der Ausstellung freshtest 3.0 in Köln teil. Bilder und Collagen werden dann gleichzeitig in der Galerie Ulf Larsson und im Kunstverein Kölnberg zu sehen sein.

Zur Person

Michael Bause (*1954) lebt und arbeitet seit 1980 in Berlin. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Lehraufträge für Malerei an der HdK Berlin und für Collage an der Burg Giebichenstein in Halle. Bause erhielt das Arbeits- sowie das Türkeistipendium der Berliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten. Gründungsmitglied der Produzentengalerie oqbo | raum für bild wort und ton, die 2014 vom Berliner Senat mit dem Preis zur Auszeichnung künstlerischer Projekträume geehrt wurde. Arbeiten Bauses sind zurzeit bei Hartmann zu sehen (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?

Meine Schallplatten. Gerade höre ich die Alben von Kate Tempest; sie ist nicht nur eine hervorragende Rapperin, sondern hat auch letztes Jahr ihren ersten Roman veröffentlicht. Und Luanda-Kinshasa von Stan Douglas. Tolles Gatefold Cover mit dem Essay „The Eye of the Trumpet“ von Diedrich Diederichsen. 2013 aufgenommen, spielt der Soundtrack zur Videoinstallation in einem Nachbau des Columbia-Studios, in dem Miles Davis von 1954 bis 1981 seine Studioalben aufgenommen hatte.

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