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Wirtschaftsweise rügen EZB-Geldflut

Konjunktur Regierungsberater erhöhen ihre Wachstumsprognose für Deutschland leicht

BERLIN rtr | Die Wirtschaftsweisen fordern die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer raschen Abkehr von der Politik des ultrabilligen Geldes auf. Die Risiken für die Finanzstabilität nähmen zu, warnte der Essener Ökonom Christoph Schmidt als Vorsitzender des Gremiums am Montag in Frankfurt. Die deutsche Wirtschaft läuft laut den fünf Beratern der Bundesregierung rund: Sie erwarten für 2017 ein Wachstum von 1,4 Prozent. Damit sind sie einen Tick optimistischer als im Herbst.

Die EZB sorgt mit ihrer Niedrigzinspolitik tendenziell für eine Schwächung des Euro gegenüber dem Dollar. Die US-Währung wird zugleich durch die straffere Geldpolitik in den USA für Anleger attraktiver. Die EZB begründet ihre Geldpolitik und ihr billionenschweres Anleihenprogramm unter anderem damit, dass sie die lange Zeit unerwünscht niedrige Inflation im Euro-Raum anheizen möchte.

Die Wirtschaftsweisen sagen für Deutschland in diesem Jahr bereits ein deutliches Überschreiten der von der EZB angepeilten Inflationsrate von knapp 2 Prozent voraus. Auch im Euro-Raum wurde diese Marke zuletzt übertroffen. EZB-Präsident Mario Draghi will die Anleihenkäufe jedoch bis mindestens Ende 2017 fortsetzen. Dies auch, weil die wirtschaftliche Erholung laut EZB noch nicht zu einer „anhaltenden Verstärkung der Inflationsdynamik“ geführt hat. Seinen Worten zufolge sind die wirtschaftlichen Risiken zwar nicht mehr so ausgeprägt, aber die Gefahren überwiegen immer noch. Doch auch das Festhalten an der ultralockeren Geldpolitik birgt den Wirtschaftsweisen zufolge ­Risiken: Der Ausstieg werde immer schwieriger, warnte Ökonomin Isabel Schnabel.

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