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Rückkehr in Mutters Schoß

CFM Senat will teilprivate Tochter der Charité zurückkaufen

Gute Neuigkeiten in Sachen Charité-Tochter CFM Facility Management: Die im Koalitionsvertrag angekündigte „Überführung“ des Unternehmens „vollständig in öffentliches Eigentum“ rückt näher. Man strebe bis Sommer eine Einigung mit allen Beteiligten an, sagte der Staatssekretär für Wissenschaft, Steffen Krach, am Mittwoch der taz: „Wir wollen ein Ergebnis, das insbesondere Verbesserungen für die Beschäftigten der CFM zur Folge hat.“

Unter dem Spardiktat des früheren rot-roten Senats waren 2006 zahlreiche Arbeitsbereiche wie Reinigung, Wachdienst, Kranken- und Medizintransport, Küchen und Röntgen aus der Charité ausgelagert und in die eigens dafür gegründete CFM überführt worden. Das Unternehmen gehört zu 51 Prozent der Uniklinik, zu 49 Prozent den Konzernen Dussmann, Vamed und Hellmann. CFM-Mitarbeiter verdienen laut Verdi zwischen 9,45 und 10 Euro pro Stunde. Würden sie nach Charité-Tarifvertrag bezahlt, bekämen sie je nach Betriebszugehörigkeit zwischen 12 und 15 Euro.

Entsprechend begrüßte Verdi den geplanten Aufkauf der privaten Anteile sowie den Plan, die Gehälter anzugleichen. Gleichzeitig kritisierte Gewerkschaftssektretär Kalle Kunkel, dass der Senat CFM offenbar nicht auflösen will. „Es macht keinen Sinn, die Tochtergesellschaft aufrechtzuerhalten.“

Was der Anteilskauf und die Angleichung der Gehälter kosten wird, ist unklar. Der Tagesspiegel hatte von rund 30 Millionen Euro geschrieben – dies mochte Staatssekretär Krach nicht bestätigen. Die privaten Eigner wollten auch nicht sagen, ob sie überhaupt verkaufen wollen. Von Senatsseite hieß es dazu nur: Der Vertrag laufe zum 31. 12. 18 aus. Ob das bedeutet, dass die Privaten verkaufen müssen, konnte der taz niemand erklären. Susanne Memarnia

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