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BER-Chef Mühlenberg wackelt immer mehr

KRISE Brandenburg hält nicht mehr uneingeschränkt an dem Flughafenboss fest

Die Entlassung des BER-Flughafenchefs Karsten Mühlenfeld wird immer wahrscheinlicher. Vor der erneuten Aufsichtsratssitzung zur Führungskrise am neuen Hauptstadtflughafen an diesem Montag teilte Brandenburgs Regierungssprecher Florian Engels am Sonntag mit, einer Ablösung von Mühlenfeld könne man zustimmen, „wenn es eine fachlich qualifizierte direkte Nachfolge gibt“. Der Vizeaufsichtsratschef aus Brandenburg, Rainer Bretschneider, sagte der Morgenpost: „Wir würden uns einer Lösung, die einigermaßen überzeugend ist, nicht verweigern.“

Die beiden anderen Eigentümer Berlin und Bund wollen Mühlenfeld als Flughafenchef entlassen, Brandenburg hatte sich bislang dagegen gesperrt. Mühlenfeld hatte den Bauleiter gegen den Willen des Aufsichtsrats ausgetauscht, nachdem im Januar wieder einmal ein Eröffnungstermin verschoben worden war.

Engels betonte, die Beteiligten hätten sich darauf verständigt, bis zur Sitzung Stillschweigen zu bewahren. In Medienberichten kursierten indes bereits Namen potenzieller Nachfolger. So wurden der Finanzchef am Münchner Flughafen, Thomas Weyer, und der frühere Bombardier-Deutschlandchef Michael Clausecker ins Spiel gebracht. Im Gespräch sein sollen auch der Geschäftsführer des Flughafens Köln/Bonn, Michael Garvens, sowie Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär in der Berliner Senatskanzlei.

Für die Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland offenbart die erneute Krise schwerwiegende Strukturprobleme im Unternehmen. Politiker sollten nicht im Aufsichtsrat sitzen, mit ihrem Mandat hätten sie andere Ziele als nur das Wohl des Unternehmens, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Dehnen. Der Aufsichtsrat greife zu tief in operative Belange und damit in Aufgaben der Geschäftsführung ein. Die Rollen von Gesellschaftern, Aufsichtsräten und Geschäftsführung müssten klarer getrennt werden. (dpa, taz)

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