: Zeitung lesen hilft!
Bull-Analyse Warum und wie die taz auf die Veränderung des Medienkonsums reagiert
Von Andreas Bull
Über schwindende Auflagen von Tageszeitungen ist eigentlich genug lamentiert worden. Die Zeit ist reif für ihre Renaissance. Anlass dafür gibt es wahrlich genug bei der politischen Lage, mit der wir uns auseinanderzusetzen haben. Noch ist zumindest in Deutschland davon wenig zu spüren. Aber das könnte sich ändern. Und da man ohnehin nicht beweisen kann, dass es etwas nicht gibt, halten wir es lieber gleich mit der Zuversicht. Wann, wenn nicht jetzt, sollte man wieder mal mit einer Zeitung die Angebote profunder journalistischer Publizistik annehmen?
Seit vielen Jahren, fast schon immer, gibt es eine erhebliche Fluktuation unter den für die taz so lebenswichtigen Abos. Es gibt viele Gründe, das Abo für eine Zeit nicht mehr haben zu wollen: Umzug, andere Prioritäten, keine Zeit, kein Geld. Meist gelang es uns, die Verluste durch neue, wiederum für eine gewisse Zeit abgeschlossene Abos zu kompensieren. Die Auflage konnte einigermaßen stabil gehalten werden. Das Mediennutzungsverhalten hat sich aber vor allem in den vergangenen sieben, acht Jahren so stark verändert, dass jetzt nicht mehr genug neue Abos gezeichnet werden. Glücklicherweise haben wir das rechtzeitig gemerkt und darauf mit verschiedenen, besser auf die Nachfrage zugeschnittenen Angeboten reagiert: mit dem ePaper, das ohne Papierstapel und Zustellprobleme kommt; mit der taz.am wochenende für Leute, die werktags zu wenig Zeit haben; und mit der Kombination aus ePaper und gedruckter taz.am wochenende für jene, die diese Flexibilität am besten finden.
Mit diesem diversifizierten Angebot kommen wir schon wieder an die benötigten Aboauflagen heran. Aber der Aufwand, der für diese Angebote betrieben werden müsste, ist erheblich. Die Produktfolgen am Markt für digitale Komponenten werden immer kürzer und erfordern ständige Anpassungen unserer Programme. Und auch die durch den Mindestlohn etwas verbesserten Bedingungen der Zeitungsausträger wirken sich auf unsere Vertriebskosten aus.
Kurz: Um die Wirtschaftlichkeit der taz in Balance zu halten, müssen wir die Abobezugspreise anheben. Wir tun das auf möglichst sozialverträgliche Weise innerhalb unseres einzigartigen Preismodells, das es allen Abonnent*innen gestattet, zwischen den Preisen frei zu wählen. Entscheiden Sie bitte ohne irgendwelche Nachweise, welche Preiskategorie Sie sich leisten können – aber vor allem: abonnieren Sie. Ihr Abo wird die Welt zwar nicht retten, aber: Lesen hilft!
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