: Alarmierende Zustände
Daily Dope (726) Die Wada beanstandet den Mangel an Kontrollen in der spanischen Ersten Fußball-Liga
Die spanische Anti-Doping-Agentur (AEPSAD) bestätigt, dass in der laufenden Saison bis zum letzten Wochenende nur 57 Fußballprofis in der Ersten Liga auf die Einnahme von verbotenen Substanzen getestet worden seien. Die Ergebnisse wurden nicht bekannt. Zum Vergleich: Vergangene Saison wurden jeden Monat in der Ersten und Zweiten Liga im Schnitt 74 Dopingproben genommen. In Deutschland führte die Anti-Doping-Agentur Nada laut ihrem Jahresbericht 2015 insgesamt 1147 Kontrollen durch.
„Der Mangel an Kontrollen in einem Land, das über eine der wichtigsten Fußball-Ligen der Welt verfügt, und das über einen Zeitraum von fast zwölf Monaten, ist alarmierend“, sagte ein Wada-Sprecher.
Sowohl der Weltverband Fifa als auch die Europäische Fußball-Union Uefa hätten bei den Tests Beistand leisten können, kritisierte die AEPSAD: „Beide lehnten es ab, eine solche Vereinbarung zu unterzeichnen. Die Fifa, weil sie ihre Kompetenzen nur im internationalen Fußball sieht, und die Uefa, weil sie meint, nur für Vereine, die an Uefa-Wettbewerben teilnehmen, verantwortlich zu sein.“
Die spanische Regierung hatte sich mit der Anpassung der nationalen Gesetze an den schon seit 2015 geltenden neuen Code der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zunächst recht viel Zeit gelassen. Zwischen Ende 2015 und Oktober 2016 gab es dann aufgrund einer politischen Pattsituation zehn Monate lang in Madrid keine reguläre Regierung mehr. Gesetze durften nicht mehr verabschiedet werden, auch die Dopinganpassung blieb liegen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen