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Bericht: UN mitschuldig an Abschiebungen

FLÜCHTLINGE Human Rights Watch beklagt Massenabschiebungen von Pakistan nach Afghanistan

KABUL dpa/afp | Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den Vereinten Nationen vorgeworfen, mitschuldig an der erzwungenen Rückkehr Hunderttausender afghanischer Flüchtlinge aus Pakistan zu sein. Das UN-Flüchtlingshilfswerk ­UNHCR habe zu Pakistans Rechtsbrüchen nicht nur geschwiegen, sondern auch dessen Rückführungen vorangetrieben, heißt es in einem HRW-Bericht vom Montag. Das UNHCR habe so sein Mandat, Flüchtlinge zu schützen, aufgekündigt und Rechtsbrüche unterstützt.

Pakistan hat seit den 80er Jahren Millionen afghanischer Flüchtlinge aufgenommen. Unter anderem wegen zunehmender Spannungen mit der Regierung in Kabul waren 2016 rund 600.000 Afghanen von Pakistan nach Afghanistan zurückgekehrt – oft unfreiwillig. Für HRW ist dies „die größte rechtswidrige Zwangsabschiebung von Flüchtlingen in jüngerer Zeit“.

Pakistan wurde 2016 dafür kritisiert, dass es Flüchtlinge zur Massenausreise bewegt hat. HRW macht dafür eine „toxische Mischung“ aus Abschiebedrohungen, täglichen Misshandlungen durch die Polizei, willkürlichen Festnahmen, oder den Ausschluss von Schulbildung verantwortlich. HRW fordert UNHCR auf, nicht mehr über Pakistans Rechtsbrüche zu schweigen und jeden Zwang gegen Afghanen öffentlich anzuprangern. Das UNHCR wies die Kritik zurück und machte mehrere Faktoren für die Entwicklungen verantwortlich.

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