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Reizgas legt Flughafen lahm

Notfall 68 Menschen wurden auf dem Hamburger Flughafen durch Reizgas verletzt. Zwei Terminals sind evakuiert, der Flugbetrieb ist vorübergehend eingestellt worden

Ein Gasaustritt hat eine komplette Sperrung des Hamburger Flughafen ausgelöst: Wegen Reizgasalarms musste am Sonntagmittag der Flughafen vorübergehend evakuiert werden. Der Flugbetrieb wurde für eineinhalb Stunden eingestellt. Auch eine Demonstration gegen Abschiebungen, die der Flüchtlingsrat in Form einer Theateraufführung inszenieren wollte, musste vorzeitig abgebrochen werden. 68 Personen wurden durch Notärzte und Sanitäter versorgt, neun Menschen in Krankenhäuser eingeliefert.

Gegen Mittag waren mehrere Notrufe eingegangen, in denen die Betroffenen auf der Plaza, wo sich die Kontrollstellen für das Handgepäck der Passagiere befindet, über Gerüche, Husten, Atemwegreizungen und brennende Augen klagten. Ein Großaufgebot der Feuerwehr raste zur Plaza zwischen den Terminals 1 und 2, die evakuiert wurden.

In den Einsatz war auch die Flughafen Feuerwehr involviert, sodass sie nicht für den Flugverkehr in Bereitschaft stehen konnte. Infolgedessen musste der Flugbetrieb eingestellt werden. Flieger blieben am Boden oder kreisten in der Luft in einer Warteschleife, zwei Jets wurden nach Bremen umgeleitet, später aber wieder nach Hamburg zurückbeordert. Vermutlich sei Pfefferspray oder ein ähnliches Reizgas versprüht worden, erklärte ein Feuerwehrsprecher.

Man habe eine entsprechende Kartusche gefunden. Der Stoff habe sich über die Klimaanlage im Gebäude verteilt. Die Räumung des Flughafens sei ohne Panik abgelaufen. Hunderte Reisende mussten aber bei winterlichen Temperaturen im Freien ausharren. Am frühen Sonntagnachmittag konnten sie wieder zurück in die Gebäude, gegen 14 Uhr wurde der Flugbetrieb wieder aufgenommen. Auch eine Reise des Präsidenten von Uruguay Tabaré Ramón Vázquez Rosas verzögerte sich. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte ihn am Freitag empfangen. (taz/dpa)

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