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Automatisch mit Video

NEU „ARD aktuell“ relauncht „Tagesschau“-App gemäß Urteil

Im Weihnachtsgeschäft im wortwörtlichen Sinne mischt die Tagesschau nicht mit, weil die Inhalte, die sie anbietet, bekanntlich über einen monatlichen Pauschalbeitrag abgegolten werden. Dennoch haben die Informations-TV-Strategen aus Hamburg im Blick, dass an den Festtagen viel Betrieb in den gängigen App-Stores herrscht, weil die Menschen, die gerade ein neues Smartphone geschenkt bekommen haben, kräftig am Downloaden sind.

Auch aus diesem Grund macht die zuständige Redaktion von „ARD aktuell“ nun in der Vorweihnachtszeit mit einer neuen Version der vor sechs Jahren gestarteten „Tagesschau“-App auf sich aufmerksam. Die auffälligste Neuerung bei der am Dienstag in Hamburg vorgestellten Applikation: Auf der Startseite gelangt man zunächst zu einem automatisch startenden, bildschirmfüllenden Video, das im Hochkantformat zu sehen ist. Neu ist auch, dass die App auf der Startseite mehr regionale Inhalte anbietet, die von den Redaktionen der Landesrundfunkanstalten geliefert werden.

Christiane Krogmann, die Chefredakteurin von tagesschau.de, sieht die neue App als ein Beispiel dafür, dass Fernsehen und Online „noch weiter zusammenwachsen“. Das Format „ ‚Tagesschau‘ in 100 Sekunden“, zu sehen beim ARD-Nachrichtenkanal Tagesschau24, und die Videos für die „Tagesschau“-App würden „aus einem Workflow“ produziert. Christian Nitsche, der zweite Chefredakteur von „ARD aktuell“, nahm Bezug auf den weiterhin andauernden Rechtsstreit mit dem Verlegerverband BDZV: Die Verleger hätten seit jeher gefordert, man müsse beim Öffnen der App erkennen, dass sie von einem TV-Sender stamme. Genau das löse die neue Version ein.

Das Oberlandesgericht Köln hatte im September den Verlegern Recht gegeben und anhand einer Ausgabe der „Tagesschau“-App aus dem Juni 2011 das Angebot für „presseähnlich“ und somit unzulässig erklärt.

René Martens

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